Moin,
ich will hier mal anfangen aufzuschreiben, welche Erfahrungen ich gemacht habe, denn es gibt hier viel zu lernen.
Die Einsätze hier sind oftmals größer, komplexer und es ist ein generell chaotischeres Umfeld als in Deutschland, dennoch habe sowohl ich, als auch die Supervisor auf den anderen Schichten eigentlich keine Probleme mit den Einstzen gehabt. Mein Tip an all die GF und ZF daheim, die noch keinen Großbrand angegangen sind, einfach den Normalen Regelkreis durchlaufen, früh nachalarmieren, Erkunden, Erkunden, Erkunden und als ZF wirklich Abstand zur Lage gewinnen. Es ist die Regel gewesen, dass der brennende Teil nicht zu retten ist, keine Risiken eingehen, was Innenangriffe angeht (es ist hier schwer zu vermitteln, das es keine Feigheit, sondern Vernunft ist, aber am Ende sind alle einsichtig). Menschenrettung forciert betrieben, und mit der Brandbekämpfung koordinieren. Schnell wirksame Abschnitte bilden, wie z.B. Brandbekämpfung, Atemschutzsammelplatz, Logistik.
Gasflaschen knallen recht schnell im Feuer, oft vor dem Eintreffen, oder kurz danach (ca. 8 min). Was nicht in die Luft geflogen ist, wenn wir ankommen, läßt sich entweder leicht bergen, oder liegt so, das wir nur am Knall mitbekommen, das da noch etwas war. Die normalen Gebäudewände halten eigentlich alles von uns fern.
Schaumkanister sind Kinderkram. Wenn Schaum benötigt wird, sind die 200l Fässer optimal, mit einem GW-L lassen sie sich leicht transportieren, im Gelände verhältnissmäßig gut rollen (im Kraft- und Personalaufwand eher besser als 8 Kanister). Der Platz für Kanister kann in meinen Augen auf Fahrzeugen gern gespart werden, wenn eine andere Transportmöglichkeit besteht.
Ergänzungen folgen, Diskussion ist erwünscht.
Carl Philipp Wrede
-alles meine Meinung-