Wasserschutzpolizisten retten Seemann vor dem Ertrinkungstod Hamburg (ots) - Zeit: 18.11.08, 15:00 Uhr Ort: Seeschifffahrtsstraße Elbe zwischen Tonnen 38 und 40, Höhe Groden/Altenbruch
Gestern Nachmittag ist ein 24-jähriges Besatzungsmitglied des unter der Flagge Bahamas fahrenden Bulkcarriers "Castillo des Simancas" über Bord gegangen. Nach einer umfangreichen Suchaktion konnten Beamte der Hamburger Wasserschutzpolizei den Matrosen vor dem Ertrinkungstod retten.
Der Seelotse des Bulkcarriers "Castillo de Simancas" meldete gestern Nachmittag, dass in Höhe der Leuchttonne 38 ein Besatzungsmitglied über Bord gegangen ist.
Das Funkstreifenboot der Hamburger Wasserschutzpolizei "Bürgermeister Brauer" befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. eine Seemeile von dem Unglücksort entfernt und übernahm die Koordinierung des Seenotfalles. Für die Suchaktion wurde das Tochterboot WS 61 der "Bürgermeister Brauer", der Seenotrettungskreuzer "Hermann Helms", das Mehrzweckschiff "Neuwerk", die "Triton" und die "Greif" eingesetzt. Die durchgehende Schifffahrt wurde von der Verkehrszentrale Cuxhaven aufgefordert, verstärkt Ausschau zu halten.
Um 15:12 Uhr sichteten die Wasserschutzpolizisten den Verunglückten, der mit einem Rettungsring zwischen den Tonnen 38 und 40 trieb. Die Beamten retteten ihn über die Heckklappe an Bord der "Bürgermeister Brauer". Der 24-jährige Matrose war ansprechbar, jedoch stark unterkühlt und sehr geschwächt. Im Anschluss wurde der 24-Jährige von einem Notarzt des Seenotrettungskreuzers "Hermann Helms" behandelt. Der aus Honduras stammende Seemann wurde stationär in einem Krankenhaus aufgenommen und schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.
Der Unfallhergang ist noch nicht abschließend geklärt. Die Wasserschutzpolizei kann ein Fremdverschulden nach derzeitigem Ermittlungsstand ausschließen.
Die "Castillo de Simancas" setzte ihre Reise nach Brasilien fort.
Nach der Übernahme des Lotsen ist beim Einholen der Lotsengangway ein Stahlseil gerissen. Hierdurch ist der junge Mann aus Honduras fast 20m tief von Deck in Elbe gestürzt. Zum Glück konnte er einen Rettungsring greifen, den ihm seine Kameraden noch zugeworfen hatten. Gesitesgegenwärtig schwamm der Leichtverletzte vom Schiff weg um nicht in Schiffschraube zu geraten. Zu seinem großen Glück war die "Bürgermeister Brauer" nur knapp ein Seemeile hinter dem Unglücksort und konnte den Schiffbrüchigen schnell aufnehmen. Dieser war trotz der relativ kurzen Verweilzeit im bereits stark unterkühlt. Die Besatzung der "Bürgermeister Brauer" übergab den Patienten an die "Hermann Helms", die mit mit Notarzt zur Unglücksstelle ausgelaufen war. Inzwischen geht es dem jungen Mann aus Honduras wieder besser. Er hat von seiner Reederei sogar zwei Wochen Sonderurlaub erhalten um nach Hause zu seiner Frau und seiner zweijährigen Tochter zu fliegen.
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