150 Container mit Gefahrgut! Man weiß nicht, um welche Stoffe es sich handelt und vermutet, falsche Deklaration der Stoffe. Die Reederei gibt keine Auskunft.
Auf dem Schiff gab es eine gewaltige Explosion. Es brennt noch immer auf dem Schiff.
England und Frankreich haben Angst vor einer Umweltkatastrophe und verweigern die Aufnahme des Schiffes.
Deutschland sagt, das Risiko sei überschaubar und holt das Schiff erst in die Deutsche Bucht und dann nach Niedersachsen.
Moin, ich vermute das größte Risiko für den Hafen liegt in der ungewissen Verweildauer an der Pier und damit in der Planungsunsicherheit. Bezahlt wird der Liegeplatz schon werden. Da das Unglück auf hoher See und ausserhalb jeder juristischen Verantwortung durch ein Land geschah ist nachvollziehbar, dass einige Länder die Aufnahme ablehnen. Bei der Prestige führte solch ein Verhalten zu einer Verschlimmerung der Lage, allerdings gibt es derzeit keine Anzeichen für eine mögliche Wiederholung. Das kann natürlich nur durch genaue Begutachtung ausgeschlossen werden, was auf hoher See während der Löscharbeiten zumindest kompliziert ist. Derzeit findet diese Untersuchung wohl statt, gleichzeitig mit dem bunkern der Bergungsschlepper und dem Laden von stärkeren Pumpen. Für England und Frankreich ist aufgrund ihrer Zuständigkeit das größte Risiko ein Grounding im Kanal und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Schiffahrt. Das Zögern ist erklärlich, da in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen damit gesammelt wurden (Tricolor). 150 Container mit deklarierter Gefahrgutladung sind auch kein Riesenproblem in meinen Augen, da man von diesen Containern sehr genau weiß, was darin ist (Stoff, Menge und Verpackungsart) 150 Container sind nicht besonders viel für ein Schiff dieser Größe und darunter fallen viele Dinge die zwar deklarierungspflichtig sind, aber keine Gefahr bergen die durch das Unglück und die anstehende Bergung relevant wären. Das weitere Container mit Gefahrgut an Bord sind, die nicht deklariert wurden ist Spekulation. Bei der Explosion an Bord der Hyundai Fortune wird dies als eine mögliche Ursache angenommen, in dem Fall der MSC Flamina gibt es aber keine konkreten Hinweise auf das Vorliegen einer solchen Situation. (Bei der Portrotation USA - Europa ist es auch relativ unwahrscheinlich, da die Shipper auf beiden Seiten des Teichs kontrolliert werden.) Die NSB macht derzeit eine verhältnismäßig offene Pressearbeit, die natürlich auch unter dem Motto stehen dürfte frühzeitig einer Verdächtigung entgegenzuwirken, das auf Seiten der Reederei ein Versäumnis zu dem Unglück und den Folgen führte. Man darf nicht vergessen, dass an so einer Havarie hunderte oder sogar tausende Parteien beteiligt sind, wovon Conti als Eigner, NSB als Bereederer und MSC als Charterer im Moment nur die prominentesten sind. Versicherer (P&I sowie Hull&Machinery) sowie etliche Transportversicherer und letztlich auch die großen Rückversicherer werden sich auch noch melden und in 10 bis 15 Jahren kann man den Fall evtl. zu den Akten legen.
nachdem die MSC FLAMINIA bereits am Freitag den Englischen Kanal erreicht hat, wurde sie vermutlich auf Grund von Untersuchungen vor Anker gelegt. Jetzt scheint sich der Schleppzug mit den beiden Schleppern ANGLIAN SOVEREIGN und FAIRMOUNT EXPEDITION wieder in Fahrt zu befinden und läuft ostwärts. Die Manöver sind gut bei Marinetraffic zu verfolgen, allerdings ist die FLAMINIA selbst dabei nicht zu erkennen, da das AIS vermutlich ausgefallen ist.
Gruß
____________________________________________ Mok wat du wult, de Lüd snackt doch !
die MSC-Flaminia hat laut HK. jetzt grünes Licht für die Durchfahrt des Englischen Kanal. Laut Marinetraffic ist sie anscheinend tatsächlich auf dem Weg in die Deutsche Bucht.