Ein kostenloses Web(sem)inar der Firma Dräger zum Thema. Hier wird keine Werbung gemacht. Es kommt Richard Pyrek, (Inspektionsrauchfangkehrer und Spezialist für CO-Gefahren co-vergiftung.at, Berufsfeuerwehr Wien (Österreich)) in einem Vortrag zu Wort. Im Rahmen dieser Webinar-Aufzeichnung wird auch auf auch online per Chat gestelle Fragen eingegangen. Sehr gut für die Ausbildung nutzbar das ebenfalls kostenlos erhältliche Handout.
________________________________________________ Es wäre schön, wenn die Menschen sich so benehmen würden, als seien wir alle aufeinander angewiesen.
Auch wenn die CO-Gefahren an den Einsatzstellen oft noch als neumodischer Kram abgetan werden, kommt es immer wieder zu entsprechenden Einsatzszenarien.
Hinter jader Tür kann CO lauern - mit Hilfe einfacher CO-Warner werden Einsatzkräfte vor zum Teil lebenslangen Gesundheitsschäden - auch nach sehr kurzer CO-Exposition - bewahrt. Es sind nicht nur die zugegeben seltenen Suizidfälle, sondern defekte Heizungsanlagen, Mangelhaft montierte Kamine und Öfen, das immer beliebtere Grillen in den eigene vier wenden mit den so genannten Lotos-Grills und vieles mehr.
Zitat von Eine Kundenrezension bei AmazonDa ich nur auf meinem Balkon Grillen kann ist der Lotusgrill für mich die beste Lösung. Mit der Buchenholz Kohle war es tatsächlich rauchfrei und im Gegensatz zu meinen früheren Grillversuchen mit einem normalen Grill blieb diesmal auch der Rauchmelder im Zimmer still da ich nicht den halben Ort eingeräuchert habe. Bin sehr zufrieden damit. Am Anfang Mus man ein wenig austesten wieviel Brennpaste in die Schale muss (lieber etwas mehr) und wenn die Kohle glüht ( was tatsächlich nach 5-6 Minuten der Fall ist) gleich das Grillgut drauf und es brutzelt. Optimal steht der Grill an einer Windgeschützten Stelle. Sonst nimmt der Wind etwas Hitze weg.
Wände sind kein Schutz, das heißt die Türöffnung im 2. OG mit der bewusstlosen CO-vergifteten Person kann ein CO-Austritt im Stockwerk darunter oder in der Wohnung daneben und sogar darüber sein.
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Wieder ein entsprechender Einsatz Die Gefahr besteht darin, dass die Einsatzkräfte oft einer Gefahr ausgesetzt sind, die sie nicht erkennen können. Wenn die Symptome einsetzen ist es leider auch oft schon geschehen und irreversible Schäden können aufgetreten sein. Die Feuerwehr Wiesbaden hat aufgrund der Verbindung zu dem Wiener Inspektionsrauchfangkehrer Richard Pyrek das ganze einmal thematisiert und erste Einheiten - durchaus mit kritischen Stimmen dazu - mit einem CO-Warner ausgerüstet. Als die Geräte dann häufig ansprachen, waren die Wiesbadener Kameraden sensibilisiert.
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Alle Jahre wieder ... kommt Weihnachten und entsprechend
Kein Adventsgesteck ....
[Hochhol]
Ja, ich weiß, CO-Gefahren im Einsatz sind weit, weit weg. Auf CO-Warner für Einsatzkräfte angesprochen, reagieren Verantwortliche gern abweisend und je nach Veranlagung desinteressiert oder vorwurfsvoll.
Auch wenn man so etwas früher nicht brauchte - früher rauchte man nicht Shisha, kam niemand auf die Roßidee im Zimmer einen Grill anzuschmeißen. Sei es, um zu heizen oder aber tatsächlich zu grillen. Früher gab es keine Liberalisierung im Schornsteinfegerwesen und fossile Brennstoffe waren so preiswert, dass niemand mehr offene Feuerstellen betreiben wollte.
Früher gab es auch CO-Vergiftungen und Todesfälle, die aber oft nicht als solche erkannt oder einfach nicht gesondert erfasst wurden.
Heute gehen Feuerwehrleute in Mehrfamilienhäuser (Hilfeleistung Türöffnung) und müssen sich durch einen zufällig anwesenden Schornsteinfeger zeigen lassen, was los ist.
Neu Wulmstorfer Schornsteinfeger verhindert weitere Todesfälle
Ganz Deutschland redet von dem schrecklichen Unglück in Hamburg-Harburg. "Zum Glück war ich gerade vor Ort. Wer weiß, was sonst noch passiert wäre." Christoph Quednau (28), Mitarbeiter der Neu Wulmstorfer Schornsteinfegerfirma "Maik Lofink", hat gerade seinen Dienst im Haus gegenüber in der Straße Beckerberg im Phoenix-Viertel Harburg beendet, als er beobachtet, wie zwei Streifenwagen vorfahren. Im Haus Nummer 9 wird ein Mensch vermisst.
In der aufgebrochenen Wohnung entdeckt die alarmierte Feuerwehr zwei leblose männliche Personen, in der gegenüberliegenden Wohnung ebenfalls eine leblose Person. "Hier stimmt etwas nicht", stellt ein Polizist mit Sauerstoffmessgerät fest. Das Gerät kann nicht den Kohlenmonoxid-Gehalt ermitteln.
Christoph Quednau meldet sich zu Wort, bietet den Beamten seine Hilfe und sein Meßgerät an. Er geht mit mehreren Feuerwehrmännern in die Wohnung - alle sind ohne Atemschutz. Der Schornsteinfeger misst 50.000 ppm (Teile pro Million) Kohlenmonoxid, ein Wert zwischen null und 100 ppm ist normal. "Sofort raus und mit Atemmasken rein", lautet die Ansage.
Polizei und Feuerwehr brechen sämtliche Wohnungstüren auf. Bewohner werden, kurz vor der Bewusstlosigkeit, ins Freie begleitet und den Rettungsteams übergeben. Weitere Wehren werden angefordert. Insgesamt sind 75 Feuerwehrleute im Einsatz.
Die höchste Kohlenmonoxid-Konzentration befindet sich laut Polizei im Kellerbereich und im Erdgeschoss - sowohl in Haus Nummer 9 als auch im direkt angrenzenden Haus Nummer 11. Dreizehn Menschen kommen mit einer Vergiftung ins Krankenhaus. Vier schweben jetzt noch in Lebensgefahr, darunter eine Mutter mit ihrem kleinen Kind.
Woher kommt der hohe, tödliche Kohlenmonoxid-Gehalt? Dazu Schornsteinfeger Quednau: "Die Ursache kann eine defekte Heizung sein, aber auch ein kaputter Schornstein, ein kaputter Gasherd, eigentlich alles, was mit Verbrennung zu tun hat." Ein Tipp von Maik Lofink, um einem solchen Unglück im eigenen Haus eventuell entgegenzuwirken: Heizung und Schornstein regelmäßig warten lassen. Wäre das Unglück vermeidbar gewesen? Bereits in der vorangegangenen Nacht hatte es aus dem Haus drei Notfallanrufe gegeben: Eine Frau war auf der Treppe gestürzt, zwei Männern ging es sehr schlecht. Die Männer waren ohne Befund wieder entlassen worden und nach Hause zurückgekehrt ...
• Kohlenmonoxid (CO) ist geschmacks- und geruchlos. Es legt sich auf die roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und blockiert die Sauerstoffaufnahme. Der Mensch atmet ganz normal weiter, erstickt aber daran, dass das Blut keinen Sauerstoff mehr in den Körper transportieren kann.
Zitat von Steven Eckert, Pressesprechenr Feuerwehr HamburgWann wurde festgestellt, dass es sich um einen Kohlenmonoxid-Unfall handelt? Der Einsatz war für uns zunächst ein Routinefall. Es ging um einen „Notfall hinter einer Tür“. Als wir in der Erdgeschosswohnung tragischerweise das erste Todesopfer fanden, maßen wir den Sauerstoffgehalt der Luft, der extrem niedrig war. Daraufhin wurde die Alarmstufe sofort erhöht. Ein zufällig vorbeikommender Schornsteinfeger hatte ein Kohlenmonoxid-Messgerät und stellte dann fest, dass der Wert extrem erhöht war.
Die Feuerwehr war zuvor bereits drei Mal binnen weniger Stunden zu den beiden Häusern gerufen worden, warum gab es da keinen Verdacht? Die Notfälle waren völlig unterschiedlich. Eine Bewohnerin war gestürzt, einem Nachbarn war übel. Es gab keine Hinweise darauf, dass die zusammenhängen. Und wenn es zu diesem Zeitpunkt bereits Kohlenmonoxid in der Luft gab, haben die Kollegen es nicht bemerkt. Das Gas ist geruchlos.
Die ein Seite sind die Opfer denen nicht geholfen werden kann - das andere die Einsatzkräfte, die sich unwissend in aktute Lebensgefahr begeben. Auch wer nach einem Einsatz nur Kopfschmerzen hat oder über Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten klagt, kann bereits eine CO-Vergiftung (wir erinnern uns Brandrauch -> was ist drin?) erlitten haben. Das ganz ist ohne die richtige Behandlung aber zum Glück irreversibel.
Die Lösung (Ein CO-Warner) kostet zwischen 300 und 500 Euro... Vielleicht wenigstens das nächste Mal ordentlich PA ausrüsten auch bei Türöffnung. Das kostet nix extra.
Bitte
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Bei Feuerwehreinsatz "Nottüröffnung" wäre ein Hinweis der Leitstelle an die Feuerwehr hilfreich "CO-Einsatz unwahrscheinlich" oder "nicht auszuschliessen".
Häufig kennt der Disponent ja den Grund für die Nottüröffnung - hält diesen aber für die FW als uninteressant.
Es kann jedoch ein Unterschied sein, ob aus einer Wohnung niemand mehr antwortet oder ob Mama draussen ist und das 3jährige Kind ist drinnen und der Herd ist an.
Dennoch höre ich schon das Gemecker und belustigtes Gerede, wenn bei der nächsten Nottüröffnung der Angrifftrupp unter PA vorgeht.
Nicht hören möchte ich jedoch das Gerede, wenn der Angriffstrupp ohne PA plötzlich selber neben dem Patienten liegt...
Min. zu jedem Türöffnungssatz gehört ein Warner / Messgerät!
Zitat von tvr-news(...)Der Rettungsdienst war zu einer bewusstlosen Person alarmiert worden. Beim betreten des Hauses schlugen die mitgeführten CO Warngeräte Alarm(...)
Am späten Sonntagabend meldete sich eine Anruferin bei der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle und klagte über Kopfschmerzen und Übelkeit. Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes alarmierte die Leitstelle einen Rettungswagen.
Der eingetroffene Rettungsdienst versorgt sofort die Patientin in der Wohnung. Während der rettungsdienstlichen Maßnahmen löste der Kohlenmonoxid-Warner in der ersten Warnstufe aus. Über dieses Messgerät verfügen seit diesem Jahr alle Teams aus dem Rettungsdienst und warnen die Feuerwehrbeamten frühzeitig über eine gefährliche Kohlenmonoxid-Konzentration. Sofort wurden alle Familienmitglieder, darunter eine Mutter mit ihren zwei Kindern und der Großvater, aus der Wohnung gebracht. In der Wohnung wurden die Fenster zum Querlüften geöffnet und dabei die vorhandene Gaskonzentration über das Messgerät weiter beobachtet. Die Patientin konnte in der Zeit weiterhin ohne Gefahr versorgt werden.
Die daraufhin nach alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr Bremerhaven untersuchten messtechnisch die gesamte Wohnung. Es konnte keine gefährliche CO- Konzentration mehr in der Wohnung festgestellt werden. Bis zur abschließenden Feststellung der Ursache können die Personen nicht in Ihre Wohnungen zurückkehren.
Der Notarzt untersuchte noch vor Ort die ganze Familie mit einem speziellen Messgerät auf vorhandenes Kohlenmonoxid im Blut. Sicherheitshalber wurden die Mutter mit ihren zwei Kindern sowie die Großeltern zu weiteren Abklärung in ein Krankenhaus transportiert. ---
und
Zitat von Nordseezeitung 20.01.2015Haus wegen Kohlenmonoxid-Gefahr geräumt Norddeutschland Haus wegen Kohlenmonoxid-Gefahr geräumt 20.01.2015 - 16:23 Uhr Lüneburg (dpa/lni) - In Lüneburg ist ein Wohnhaus wegen Kohlenmonoxid-Gefahr geräumt worden. Feuerwehrleute hätten am Dienstag zehn Bewohner in Sicherheit gebracht, sagte eine Polizeisprecherin. Ursache sei vermutlich eine defekte Gastherme in einer der sechs Wohnungen des Hauses gewesen.
Die Geräte eines Schornsteinfegers hatten Alarm ausgelöst, als er Messungen an der Therme vorgenommen hatte. Beim Abschalten der Gastherme wurde ihm schwindlig. Ein 25 Jahre alter Geselle und eine 14 Jahre alte Praktikantin wurden laut Polizei zur Beobachtung in eine Lüneburger Klinik gebracht. Das Gas in dem Haus wurde nach dem Vorfall abgestellt, die Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurück
In D und Ö gab es von Ende Dezember bis jetzt rund 20 dokumentierte CO-Zwischenfälle.
Ein einfacher - jedoch nicht nicht feuerwehrzugelassener - CO-Warner der dennoch funktioniert und ebenso sekundenschnell anspricht, sobald eine erhöhte CO-Konzentration vorliegt kosten unter 60 Euro.
Früher brauchten wir das auch nicht.... "interessant" ist allerdings, dass mit der Einführung dieser Geräte zahlreichen Unfälle und erhöhte CO-Konzentrationenen entdeckt werden. Nur weil ich es früher nicht gemerkt habe war es trotzdem da. Inzwischen ist zweifelsfrei nachgewiesen, dass auch leichte CO-Vergiftungen zu irreversiblen Schäden führen.
Nach Tagen bis zu drei Wochen nach einer CO-Vergiftung entwickeln 10 bis 40% der Opfer Folgeschäden an Herz und Nervensystem, die auch bei leichten Vergiftungen beobachtet wurden. Hierzu gehören Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Persönlichkeitsveränderungen, aber auch Psychosen und parkinson-ähnliche Erkrankungen. Am Herz können eine dauerhafte Leistungsschwäche oder vielfältige Rhythmusstörungen als Spätschäden auftreten.
Zeitraum und Vergiftungsverlauf 30 ppm 0,003 % MAK-Wert in Deutschland (max. zulässige Arbeitsplatzkonzentration) 200 ppm 0,02 % Leichte Kopfschmerzen innerhalb 2-3 Stunden 400 ppm 0,04 % Kopfschmerzen im Bereich der Stirn innerhalb 1–2 Stunden; 800 ppm 0,08 % Schwindel, Übelkeit und Gliederzuckungen innerhalb 45 Minuten; 1600 ppm 0,16 % Kopfschmerz, Schwindel und Übelkeit innerhalb von 20 Minuten; 3200 ppm 0,32 % Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen innerhalb 5–10 Minuten; 6400 ppm 0,64 % Schwindel und Kopfschmerzen innerhalb von 1-2 Minuten; 12800 ppm 1,28 % Bewusstlosigkeit und Tod innerhalb von 1-3 Minuten
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Zitat von eelser im Beitrag #9von Ende Dezember bis jetzt rund 20 dokumentierte CO-Zwischenfälle. [...] Inzwischen ist zweifelsfrei nachgewiesen, dass auch leichte CO-Vergiftungen zu irreversiblen Schäden führen.
Ich finde, das sollte deutlich hervorgehoben werden.
Und: 20 dokumentierte Fälle bedeutet vermutlich, dass es zahlreiche weitere gab, die nicht dokumentiert oder nicht bemerkt wurden.