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Dieses Thema hat 69 Antworten
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eelser Offline

Pressewart FW SG Hemmoor (real)




Beiträge: 1.838

12.01.2013 19:52
#11 RE: Zellulose-Einblasdämmung - eine ungewöhnliche Brandgefahr? Antworten

Die "Beurteilung und Verhinderung von Selbstentzündung und Brandgasemission bei der Lagerung von Massenschüttgütern und Deponiestoffen" der BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung hast du sicher auch schon gefunden?

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Es wäre schön, wenn die Menschen sich so benehmen würden, als seien wir alle aufeinander angewiesen.

eelser Offline

Pressewart FW SG Hemmoor (real)




Beiträge: 1.838

12.01.2013 20:00
#12 RE: Zellulose-Einblasdämmung - eine ungewöhnliche Brandgefahr? Antworten

Interessant in diesem Zusammenhang:
http://www.ffb.uni-karlsruhe.de/download...er._Nr._107.pdf

Punkt 3.1.3 Zündung durch äussere Zündquellen
Punkt 3.2 Brandausbreitung

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Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

12.01.2013 20:07
#13 RE: Zellulose-Einblasdämmung - eine ungewöhnliche Brandgefahr? Antworten

Welchen Zusammenhang meinst Du?

Es geht hier eben nicht um Zündung durch äußere Zündquellen.

Es geht darum, dass der Stoff möglicherweise beginnt selbstständig große Hitze bis zur Selbstentzündung zu entwickeln, sobald er von außen auf 150-200° erwärmt wurde.

Blaulicht

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eelser Offline

Pressewart FW SG Hemmoor (real)




Beiträge: 1.838

12.01.2013 20:10
#14 RE: Zellulose-Einblasdämmung - eine ungewöhnliche Brandgefahr? Antworten

1907 sprach man im Zusammenhang mit Heubränden (anderes Thema ich weiß) von pyrophorer Zellulose damit wird Zellulose ab einem bestimmten Punkt pyrophor (selbstentzündlich):

Zitat von Über Selbstentzündung,Von Priyatdozent Dr. Friedrich Bock,Adjunkt an der k. k. technischen Hochschule Wien.

Da bei dem Übergang von dem durch die Vegetationswärme der Gärungsorganismen erhitzten Heu in pyrophore Zellulose große Mengen gasförmiger,
brennbarer Destillationsprodukte erzeugt werden, ist der ganze Heustock mit solchen Gasen durchsetzt und flammt oft in seiner ganzen Größe gleichzeitig auf, sobald an einer Stelle Feuer zum Ausbruch kommt. Daß Heu beim Erhitzen auf höhere, aber noch weit unter Gluthitze liegende Temperaturen in einen pyrophoren Zustand übergeht, läßt sich leicht zeigen. Eine etwas weite Glasröhre (von etwa 4 cm Durchmesser und 25 cm Länge) ist an einem Ende durch einen Stopfen, durch welchen ein dünnes Glasröhrchen hindurchführt, verschlossen und mit Heu gefüllt. Das andere Ende bleibt offen. Erhitzen wir nun die Röhre etwa in der Mitte über der Gasflamme auf 250° C, so bildet sich unter starker Braunfärbung und Entwicklung brenzlicher Destillationsprodukte die sogenannte pyrophore Heukohle. Von einem Glühen ist noch keine Spur zu sehen. Wir lassen nunmehr, ohne noch weiter zu erhitzen, einen ganz langsamen Strom von Sauerstoff durch das Glasrohr im Stopfen eintreten und beobachten, wie nach kaum einigen Minuten eine Stelle der Heukohle heftig zu glühen beginnt.

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eelser Offline

Pressewart FW SG Hemmoor (real)




Beiträge: 1.838

12.01.2013 20:17
#15 RE: Zellulose-Einblasdämmung - eine ungewöhnliche Brandgefahr? Antworten

Der Zusammenhang besteht für mich in der Fähigkeit exothermen Reaktion und dem Erreichen eine Zündtemperatur. Ich kann mit gut vorstellen, dass je nach Einbaulage oder sonstigen Umständen die Zündtemperatur eben deutlich darunter liegt. Eien Art Kettenreaktion bei der die dauernde Wärmeeinwirkung sich zu einer anders ablaufenden Reaktion entwickelt und dadurch dann geringere externe "Zündtemperaturen" erforderlich werden.
Interessant für mich die Frage der Nutzer der WBK diese versteckten "Glutausbruchsnester" nicht finden kann. Eine Temperaturdifferenz zur Umgebung ist sicher feststellbar.

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Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

13.01.2013 14:02
#16 RE: Zellulose-Einblasdämmung - eine ungewöhnliche Brandgefahr? Antworten

Für mich sieht die Sache so aus (meine persönliche Vermutung):
Der Dämmstoff könnte die ähnliche Eigenschaft aufweisen wie Sägemehl in dem von Meister geposteten Versuch aus dem Jahre 1972. Nämlich ab einer gewissen Umgebungstemperatur von lediglich 150 bis 200°C plötzlich selbstständig weiter Hitze entwickeln bis hin zur Selbstentzündung.

Zwischen Erreichen der erforderlichen Umgebungstemperatur und Selbstentzündung, Dämmt der Dämmstoff sich quasi selbst. Die äußere Schicht isoliert quasi die innere Schicht.

Was die Wärmebildkamera betrifft wäre es jetzt einen weiteren Versuch wert: Wie dick muss eine Schicht aus Einblas-Zellulosedämmung sein, damit eine Wärmebildkamera die dahinter liegende Temperatur nicht mehr messen kann? Reichen hier bereits wenige Zentimeter?

Ich habe noch nie mit einer WBK gearbeitet und habe davob gar keine Ahnung. Hier sollten ein paar Leute mitlesen, die diese Frage vermutlich ganz einfach beantworten können. Ich bin gespannt.

Blaulicht

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gelöschter User ( gelöscht )
Beiträge:

13.01.2013 15:18
#17 RE: Zellulose-Einblasdämmung - eine ungewöhnliche Brandgefahr? Antworten

"Von-Bis". Ich kann dir Temperaturunterschiede von 0.1° anständig darstellen. An der WBK soll es nicht liegen. Die WBK ist nur das Werkzeug. Die eigentliche Arbeit soll der Bioprozessor zwischen den Ohren des Anwenders machen.

Ansonsten: Besorg eine Örtlichkeit und Material, ich stell dir alles an Messtechnik und WBKs.

Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

13.01.2013 15:18
#18 RE: Zellulose-Einblasdämmung - eine ungewöhnliche Brandgefahr? Antworten

Eben erreichte mich noch ein Kommentar per Email von jemandem der hier nicht angemeldet ist.
Ich möchte diesen Text hier mit seinem Einverständnis posten:

Zitat
Ich antworte auf diesem Weg nochmal auf die Beiträge im Forum.
Insbesondere auf den Hinweis von Meister zur Thematik "Heuentzündug".

Biologische Prozesse sind in diesem Szenario sicher auszuschließen. Der Zusammenhang mit dem Heu ergibt sich eher aus der thermolytischen Folgereaktion. Biologische Prozesse alleine erreichen keine Glühtemperaturen, endotherme Reaktionen können sich aber unter bestimmten Bedingungen (wie das Späneexperiment aus den 70ern ja auch zeigt) verselbstständigen.
Das Wasser ist in diesem Fall als Reaktionsmittel in einer thermolytischen, also rein chemisch/physikalischen Reaktion zu betrachten!

Andererseits halte ich es für deutlich wahrscheinlicher das schlicht die Aktivierungsenergie des 1. Brandes eine thermolytische Reaktion im Dämmmaterial in Gang setzt. Energie ist ja reichlich vorhanden.
WBKs habe ich leider auch noch nicht benutzt, wie du aber schon angedeutet hast, stelle ich mir volgendes Szenario vor: Zimmer bzw. Schornsteinbrand erhitzt das Dämmaterial durch die Leichtbauwände hindurch enorm. Reaktionen werden in Gang gesetzt die deutlich unter der Aktivierungsenergie liegen (zwischen 100 und 150°C zB.! Die Temperatur der Leichtbauwand sinkt deutlich im Laufe der Zeit. Und mit dem von dir genannten "selbstisolierungs Effekt" kommt möglicherweise ein WBK Bild zustande, das diese kleinen "Hot Spots" einfach nicht erfasst, bzw. nicht korrekt auflöst. (Abgeshen davon das diese Spots womöglich garnicht so wahnsinnig Hot sind!!)

Blaulicht

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eelser Offline

Pressewart FW SG Hemmoor (real)




Beiträge: 1.838

13.01.2013 17:13
#19 RE: Zellulose-Einblasdämmung - eine ungewöhnliche Brandgefahr? Antworten

Zitat von Meister im Beitrag #17
Ansonsten: Besorg eine Örtlichkeit und Material, ich stell dir alles an Messtechnik und WBKs.


Nur Blaulicht ? Ich denke es wäre einr gutes Sache eine Art Weiterbildung für mehrer FFen zu machen, wenn der entsprechende Versuchsaufbau steht.

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Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

13.01.2013 17:34
#20 RE: Zellulose-Einblasdämmung - eine ungewöhnliche Brandgefahr? Antworten

Zitat von Henning im Beitrag #17
"Von-Bis". Ich kann dir Temperaturunterschiede von 0.1° anständig darstellen. An der WBK soll es nicht liegen. Die WBK ist nur das Werkzeug. Die eigentliche Arbeit soll der Bioprozessor zwischen den Ohren des Anwenders machen.


Ich weiß nicht, ob meine Frage richtig rübergekommen ist. Es ging nicht um die Temperatur sondern um die Frage, bei welcher Schichtstärke an Dämmung die Wärmebildkamera die Temperatur hinter der Dämmung nicht mehr erkennt.

Beispiel: Bei 2cm Dämmung zeigt die WBK sicher an, ob hinter den 2cm Dämmung etwas heiß ist. Bei 2m vermutlich nicht mehr. Die Frage ist also, nach wieviel cm Dämmstärke der Punkt erreicht ist, wo nichts mehr erkannt wird.

Blaulicht

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