Es ist zwar nicht im Landkreis Cuxhaven passiert, aber dennoch einen Thread wert wie ich finde. Allein die Bilder die der Kollege Gerd Schwips gemacht hat sind einen Hingucker wert.
sea rescue
Gemeinsamer Einsatz der Seenotretter brachte Hilfe für schwer erkrankte Frau und ein fest gekommenes Plattbodenschiff
Das präzise Zusammenspiel von festangestellten und ehrenamtlichen, freiwilligen Seenotrettern des Seenotkreuzers BERNHARD GRUBEN/Station Norderney und des Seenotrettungsboots WOLTERA/Station Juist führte bei einem Einsatz von Mittwochabend bis Donnerstagfrüh zu einem glücklichen Abschluss.
Das ca. 25 Meter lange Plattbodenschiff „Goudem Bodem“ auf der Reise von den Niederlanden zur Insel Juist war im Wattenmeer vor der ostfriesischen Insel nach Navigationsproblemen am Nachmittag gegen 16.00 Uhr auf den Leitdamm gelaufen. Der Alarm ging direkt in die Seenotleitung Bremen der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger). Da keine unmittelbare Gefahr für die 16 Kinder und ihre vier Begleiter bestand, beschloss Vormann Gerd Schwips vom Seenotrettungsboot WOLTERA in Abstimmung mit dem Kapitän der „Goudem Boden“, das nächste Hochwasser nach Mitternacht für einen weiteren Bergeversuch abzuwarten. Unter Anleitung der reviererfahrenen Seenotretter wurden die jungen Passagiere über den trockenen Leitdamm an Land geführt, wo sie von Inselbewohnern empfangen und mit „Pferdetaxis“ in die Jugendherberge gebracht wurden. Gegen 02.30 Uhr waren die Seenotretter erneut „on scene“. Sie hatten gerade eine Leinenverbindung hergestellt, als ein weiterer Alarm auflief: Eine lebensbedrohlich erkrankte Inselbewohnerin musste von Juist auf schnellstem Weg nach Norddeich zur Behandlung ins Krankenhaus transportiert werden. Der Einsatz wurde abgebrochen. Der Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN von der Nachbarstation Norderney löste die WOLTERA ab und schleppte das Plattbodenschiff frei. Unter Sicherungsbegleitung lief der Segler nach Juist und machte im Schutzhafen fest. Um 04.15 Uhr war dann auch der Krankentransport für die Freiwilligen-Crew der WOLTERA abgeschlossen. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger hat allein vor der niedersächsischen Küste und auf den Inseln fünf Seenotkreuzer und neun Seenotrettungsboote stationiert, die rund um die Uhr einsatzbereit sind.
Bildtext: Bei Niedrigwasser zeigte sich deutlich das Ausmaß des Seeunfalls: Die „Goudem Boden“ saß auf dem Leitdamm fest. Fotos: DGzRS Bremen