Feuerlöscher sollen Leben retten, wenn es brennt. Deshalb sind sie für Hochhäuser, Bürogebäude oder Pflegeheime, aber auch für Kleinbetriebe wie Friseursalons zwingend vorgeschrieben. Es gelten strenge Regeln: Die Geräte dürfen nicht älter als 20 Jahre sein und müssen spätestens alle zwei Jahre fachgerecht gewartet werden. Mit den Wartungsaufträgen verdient eine ganze Branche ihr Geld - und sie ist offenbar bundesweit mit schwarzen Schafen durchsetzt.

"Immer öfter und flächendeckend", so der Brandschutzingenieur Wolfgang Scharf, werde bei der Wartung "gepfuscht und sogar betrogen". Der Sprecher des "Vereins der Brandschutzbeauftragen in Deutschland" kennt sich aus in der Branche. "Da geht ein Mann durch ein Hochhaus, prüft 20 Feuerlöscher und dann verschwindet er wieder, hat die Plaketten drauf geklebt - aber eben keine richtige Wartung gemacht."

Scharf beanstandet auch, dass Feuerlöscher in zahlreichen Fällen weit über die von den Herstellern der Geräte vorgeschriebene maximale Nutzungsdauer von 20 Jahren hinaus im Verkehr bleiben. "Das ist genauso fahrlässig wie eine schlampige Wartung", betont er, "die Wartungsfirma muss sie austauschen."

Weit verbreitet ist zudem eine weitere Betrugsmasche: Angebliche Vertreter von Feuerlösch-Wartungsfirmen erscheinen unangemeldet in Kleinbetrieben, behaupten dreist, die Hausverwaltung oder das Ordnungsamt habe sie geschickt. Dann verschwinden sie mit den Feuerlöschern, bringen die Geräte nach ein oder zwei Stunden, manchmal auch erst am nächsten Tag zurück, und verlangen für die angebliche Wartung Beträge von bis zu 200 Euro bar auf die Hand. Auch hier findet dann aber keine Wartung statt, es werden nur neue Prüfplaketten und Jahresmarken aufgeklebt.
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Quelle: ndr.de/markt

Videobeitrag des NDR zu diesem Thema (ca. 6,5 Minuten)