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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 855 mal aufgerufen
Umfrage: Peilsender für orientierungslose Personen.
Bisher wurden 18 Stimmen zur Umfrage "Peilsender für orientierungslose Personen." abgegeben.
 AntwortenAbgegebene StimmenGrafische Auswertung
1. Ja, weil es das Auffinden vermißter orientierungsloser Personen erleichtert. 13
72,2%
2. Nein, es verstößt gegen die Rechte der Menschen im Bezug auf Datenschutz und Privatsphäre. 5
27,8%
 
17 Mitglieder haben an der Abstimmung teilgenommen.
 Quasselecke
hubischraubi Offline



Beiträge: 1.104

03.02.2011 12:18
Personensuchen Antworten

Hallo,

in der letzten Zeit häuften sich in Cuxhaven die Einsätze im Bezug auf Personensuchen nach orientierungslosen Patienten aus Pflegeheimen. Hier konnte zuletzt glücklicherweise eine ältere Person sicher wiedergefunden werden. Nun gibt es hierzu berechtigte Leserkomentare und die Kolumne eines Redakteurs der CN. warum solche Personen zu ihrem eigenen Schutz nicht mit GPS-Sendern versehen werden. Ich halte es für sehr Sinnvoll um solche Ereignisse wie mit den zwei vorherigen Vermissten zu verhindern. Auch hier hatten Sucheinsätze mit Feuerwehr, Polizeihubschrauber und Hunden keinen positiven Erfolg erzielt. Wie ist eure Meinung dazu?

hubischraubi
____________________________________________
Mok wat du wult, de Lüd snackt doch !

Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

03.02.2011 14:17
#2 RE: Personensuchen Antworten

Die Idee ist gut und trägt Ihre Berechtigung.
Allerdings schwer umzusetzen.

Die betroffenen Personen stammen meist aus Pflegeheimen und leiden unter Altersdemenz. Das ist eine Krankheit des Vergessens. Die Patienten erinner nsich oftmals im Detail an ihre Kindeheit, wissen aber nicht mehr was vor fünf Minuten passiert ist. Dazu gehört auch, dass sie nicht wissen, wer sie sind, wo sie hingehören oder wofür man Messer und Gabel verwendet.

Wer aber soll den Patienten solch Sender anbringen und vor allem wo?
Schuhe oder Kleidung sind wenig sinnvoll weil diese evtl. einfach nicht getragen werden. Also müsste solch Sender direkt am Körper angebracht werden. Eine Halskette ist gefährlich für solche Patienten und für andere Nöglichkeiten wie Ohrring, nicht abnehmbares Fußkettchen usw. fehlt eine rechtliche Grundlage.

Selbst wenn die rechtliche Grundlage geklärt wäre und beispielsweise ein Vormund oder ein Gericht das tragen solcher Sender anordnen würde, kämen die nächsten Probleme.

Hauptproblem wären die Kosten. Der größte Teil der Patienten dürfte nicht einmal genug Geld haben, um die Heimkosten voll zu bezahlen. Also trägt den Rest der Staat. Nun kann man natürlich argumentieren "das passt ja, da kann der Staat lieber einmalig einen Sendr bezahlen den man auch nach Ableben des Patienten dem nächsten Patienten geben kann, als viele Personensuchen zu bezahlen. Aber dann stösst man auf die völlig verschieenen Verwaltungsstrukturen und finanziellen Haushalte. Was juckt es die eine Verwaltung, die den Sender bezahlen müsste, wenn der anderen Verwaltung Kosten durch eine Suchaktion entstehen?

Da die Pflegeheime im Regelfall viel zu wenig Personal einsetzen, um zu bemerken, dass solch Patienten das Heim verlassen obwohl sie nicht in der Lage sind, sich zurecht zu finden, sollte man den Heimen die Kosten für solch Sender aufbürden. Das wäre eine einmalige Investition denn die Geräte sind über Jahre verwendbar und nicht Personenbezogen einsetzbar.

Der Gesetzgeber müsste also drei Grundlagen schaffen:
1. Zum Schutz des Patienten auf Amtsärztliche Anordnung einen Sender am Körper befestigen
2. Kostenübernahme der Anbringung durch die Krankenkasse
3. Verpflichtung zur Bereitstellung der Sender seitens der pflegenden Einrichtung

Soweit meine Meinung zu diesem Thema.

Blaulicht

klopfer Offline

Moderator


Beiträge: 1.138

04.02.2011 07:09
#3 RE: Personensuchen Antworten

Moin,
ich vermute, dass dieses Thema ein wenig übertrieben dargestellt ist. Bei den vielen Menschen, die heute als "Alte" angesehen werden können, ist es nur ein geringer Prozentsatz der tatsächlich mal verschwindet. In den meisten Fällen, die ich erlebt habe, wäre der Sucheinsatz durch einfachste Maßnahmen seitens der Mitarbeiter des Heimes zu verhindern gewesen. Und wer nun schreit, für mehr Leistung wäre kein Geld da, kann auch keine Vorhaltung von Sendern fordern, zumal diese nur einen sehr speziellen Nutzen erfüllen, wahrend mehr Personal vieles leisten kann. Ich bin allerdings zu der Auffassung gekommen, dass das vorhandene Personal in der Regel ausreichend wäre um viele Suchen zu vermeiden.
Bei einer verpflichtenden unlösbaren "Befestigung" eines Senders sehe ich neben moralischen auch medizinische Probleme mit der Hygiene des Gerätes und der Haut im Kontakt damit, bzw. durch die ständige Reizung der alten, "dünnen" Haut der Betroffenen.
Warum eine technische Lösung für ein menschliches Problem wählen?

Carl Philipp Wrede
-alles meine Meinung-

Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

04.02.2011 09:34
#4 RE: Personensuchen Antworten

Zitat von klopfer
In den meisten Fällen, die ich erlebt habe, wäre der Sucheinsatz durch einfachste Maßnahmen seitens der Mitarbeiter des Heimes zu verhindern gewesen. Und wer nun schreit, für mehr Leistung wäre kein Geld da, kann auch keine Vorhaltung von Sendern fordern, zumal diese nur einen sehr speziellen Nutzen erfüllen, wahrend mehr Personal vieles leisten kann. Ich bin allerdings zu der Auffassung gekommen, dass das vorhandene Personal in der Regel ausreichend wäre um viele Suchen zu vermeiden.



Man wird es eher durchsetzen, dass ein Heim solch Geräte anschafft als dass es mehr Personal einsetzt.
Personal ist deutlich teurer als die Geärte, das behaupte ich, ohne den Gerätepreis zu kennen.

Das Personal in Pflegeheimen ist m.E. keineswegs ausreichend. Die Kassen bezahlen nach Minuten pro Tätigkeit an der Person. Da werden dann mal 3 Minuten fürs Essen und zwei Minuten für eine Körperwäsche addiert und wenn zwischendurch mal ein Besucher nach dem Weg fragt oder ein Dementer in die Blumenvase gepinkelt hat (klingt lustig ist aber normale Realität bei Demenzkranken) dann ist die Zeit weg. Dazu kommt jede Menge Dokumentation die extrem viel Zeit beansprucht. Pflegepersonal sitzt heutzutage mehr am Schreibtisch als beim Patienten. Aber das alles ist ein anderes Thema. Fakt ist, mehr Personal halte ich für erforderlich aber gleichzeitig für völlig ausgeschlossen.

Mit vorhandenem Personal ist es in den meisten Einrichtungen absolut nicht sicherstellbar, dass Patienten unerwünscht das Haus verlassen.
Ich kenne mich im Bereich Pflegeheim ganz gut aus und weiß wovon ich rede. Auch technische Maßnahmen bringen nichts. So kenne ich beispielsweise ein Haus wo man die Tür nur mit Eingabe einer Zahlenkombination öffnen kann, um raus zu kommen. Für Besucher steht die Kombination lesbar daneben, die Dementen können es aber nicht lesen oder den Zusammenhang nicht erkennen. Gut gedacht - in der Praxis bringt es aber nichts, weil ich selber gesehen habe wie Besucher den Patienten freundlich die Tür aufhalten...

Blaulicht

Poli Offline

Moderator



Beiträge: 3.290

04.02.2011 10:45
#5 RE: Personensuchen Antworten

Moin zusammen!

Ich für mein Teil würde eine Zweckentfremdung einer Elektronische Fußfessel für "wanderlustige Senioren" befürworten. Ich denke, dass es sich um einen relativ kleinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte handeln würde. Der Nutzefekt wäre sicherlich, und da geben uns die Vorkommnisse der vergangenen Wochen und Monate genug Anlaß, vermutlich sehr hoch.

Nur zu dieser von mir vorgebrachten Alternative gesellen sich andere auftretende Probleme.

Z.B.:

Wie schon angeführt wurde: Wer trägt die Kosten für die Geräte?

Wer trägt die Kosten für die Überwachung?

Wer übernimmt die Überwachung?

Zu den Kosten sei hier angeführt, dass z.B. in den USA im Strafvollzug pro Tag und Klienten in etwa 7 $ Kosten bei der "Elektronischen Fußfessel" entstehen. Das sind etwas mehr als 5 € pro Tag! So kommen im Jahr pro Klient/Patient 1825 € zusammen! Ob darin die Anschaffung der Überwachungstechnik und die Personalkosten schon enthalten sind, kann ich nicht sagen.


MfG

Poli
___________________________________________
Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden,
aber sie schießen damit.
(Gerhard Uhlenbruck, *1915)

Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

04.02.2011 10:51
#6 RE: Personensuchen Antworten

Naja eine permanente Überwachung wie bei Verurteilten ist ja nicht erforderlich. Es muss ja lediglich im Vermisstenfall einmalig geortet werden.

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