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Blaulicht-Cuxhaven.de
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Dieses Thema hat 7 Antworten
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Wettergequassel
Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

29.06.2006 08:12
Wetterkapriolen Antworten

Das Wetter wird immer verrückter wie der nachfolgen aktuelle Bericht über das Wetter vergangene Nacht in Süddeutschland zeigt:

Zitat von Nonstopnews, mit freundlicher Genehmigung
Ein Toter, unzählige Verletzte und hohe Millionenschäden:
Katastrophale Unwetter wüten über Schwarzwald

Tennisballgroße Hagelkörner - Rund 600 Häuser alleine im Schwarzwald-Baar-Kreis und im Raum Tuttlingen schwer beschädigt - Tausende Autos mit geborstenen Scheiben und eingedellten Dächern – Grosses Gewächshaus völlig zerstört - Feuerwehr im Dauereinsatz - Polizei und Bürgermeister sprechen von „Katastrophe mit unfassbarem Ausmaß“

Datum: Mittwoch, 28. Juni 2006, ca. 21:00 Uhr
Ort: Trossingen und Deißlingen – LK Villingen-Schwenningen, Baden- Württemb.

(et/gs) Schwere Unwetter sind am späten Mittwochabend über weite Teile des Schwarzwalds in Baden-Württemberg gezogen und haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Mindestens ein Mann starb, zahlreiche Menschen wurden verletzt, einge schwer.
Gegen 20.30 Uhr waren plötzlich dunkle Wolken aufgezogen, kurz darauf begann es in bisher nicht da gewesenem Ausmaß zu hageln.
Die Eisbälle, die massenweise vom Himmel fielen, hatten örtlich Ausmaße von Tennisbällen. Die Folgen waren katastrophal: Alleine in den Städten Trossingen, Deißlingen und Villingen-Schwenningen wurden durch den Hagelschlag nach ersten Informationen rund 600 Häuser massiv beschädigt.
Für die Autofahrer kam es noch schlimmer: Nahezu jedes Auto, dass nicht rechtzeitig untergestellt werden konnte, wurde schwer oder sogar völlig zerstört. In der Region gingen an tausenden Fahrzeugen Scheiben zu Bruch, der Hagel schlug dicke Dellen in PKW-Dächer und Motorhauben. Auf den Straßen bildete sich eine Hagelschicht von örtlich 30 Zentimeter Höhe. Unzählige Personen mussten sich mit Verletzungen in Arztpraxen und Krankenhäusern behandeln lassen. Ein Landwirt, der versuchte, sein Vieh vor dem Hagel zu schützen, stürzte dabei in der Nähe von Haslach in einen Flusslauf und ertrank.
Besonders schwer traf es ein Gewerbegebiet bei Deißlingen: Viele Firmendächer wurden zertrümmert. An einer Autowerkstatt in Trossingen gingen die Scheiben zu Bruch und stürzten in die Werkstatt. Auch ein Großteil der Neuwagen, die vor den Autohäusern ausgestellt waren, wurden in den meisten Fällen schwer beschädigt. An einer großen Gärtnerei in Deißlingen wurden die gläsernen Dächer der Gebäude völlig zertrümmert. Die Feuerwehr musste zur Unterstützung die Hilfe des THW in Anspruch nehmen. In vielen Häusern war der Strom ausgefallen. Mehrere Notstromaggregate mussten zur weiteren Versorgung der Bevölkerung aufgestellt werden. Die Feuerwehr, die mit allen verfügbaren Kräften eingesetzt ist, versucht zur Stunde die abgedeckten Dächer mit großen Planen zu schützen. Und auch die Helfer kamen nicht ohne Schaden davon: Vor dem Gerätehaus der örtlichen Freiwilligen Feuerwehren wurden die meisten Fahrzeuge der sich im Einsatz befindlichen Kameraden beschädigt oder gar nahezu zerstört. Die Bürgermeister der Städte Deißlingen und Trossingen sprachen von einer katastrophalen Lage mit nicht vorstellbarem Ausmaß. Seelsorger wurden eingesetzt, da viele Anwohner nach dem Hagelschlag unter Schock stehen. Turnhallen sollen nun bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden, um Bewohnern, deren Häuser nach den Unwetterschäden nicht mehr bewohnbar sind, einen ersten Unterschlupf zu bieten.




Blaulicht

Heinz Offline

Wetterexperte

Beiträge: 1.610

29.06.2006 10:21
#2 RE: Wetterkapriolen Antworten

Hallo Blaulicht,

ich würde es nicht als aussergewöhnlich bezeichnen sondern eher als normale Erscheinung die in den Monaten Juni und Juli leider vorkommen kann.

Es war schon immer so, dass die Gewitteraktivität in den Monaten Juni und Juli am grössten ist. Dort ist die Wahscheinlichkeit von grosskörnigem Hagel und Tornados am grössten.

Nach meinem Kentnisstand sidn die heftigsten hagelunwetter in den letzten 35 Jahren immer im Süden unserer Republik entstanden.

Nicht zu vergessen das grösste Hagelunwetter der Welt in München, was galube ich in den siebzigern Jahren stattfand.

Dies führte damals zum grössten Einsatz der Müncher BF nach dem zweiten Weltkrieg und hat Milliardenschäden, nicht Millionen, allein in München verursacht.

Aber du hast schon recht. Durch die Klimaveränderung werden diese Unwetter im Sommer in Zukunft noch intensiver und auch häufiger auftreten. Es verdunstet mehr Wasserdampf und somit steigt auch das Energiepotential für Unwetter immer mehr an.

Viele Grüsse

HEINZ

Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

29.06.2006 10:23
#3 RE: Wetterkapriolen Antworten

in drei Städten 600 Häuser und nahezu jedes Auto beschädigt würde ich aber nicht mehr als normales, jährliches Unwetter einstufen.

Blaulicht

Friedrich Offline

Administrator

Beiträge: 3.963

29.06.2006 10:25
#4 RE: Wetterkapriolen Antworten

Das stimmt wohl. Diese Einsatzlage dürfte für eine Ortswehr mit Grundausstattung schwer zu bewältigen sein...



______________
Gruß Friedrich

Heinz Offline

Wetterexperte

Beiträge: 1.610

29.06.2006 10:44
#5 RE: Wetterkapriolen Antworten

Hallo Blaulicht,

als jährlich wiederkehrendes Unwetter würde ich so ein grosses Hagelunwetter nicht bezeichnen. Da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt.

Ich meinte, dass so etwas vorkommt ist völlig normal. Meistens in den Monaten Juni und Juli aber nicht jedes Jahr. Es ist ein seltenes Eregnis was alle paar Jahre in der extremen Form mal vorkommen kann. So kann zum Beispiel mehr als 5 Jahre gar nichts passieren oder in einem Jahr passiert so ein Ereignis zweimal.

Vielleicht von der Häufigkeit vergleichbar mit schweren Sturmfluten, die auch nicht jedes Jahr auftreten.


Viele Grüsse

HEINZ

Sturmwetter Offline

Meteorologe (real)

Beiträge: 119

29.06.2006 11:57
#6 RE: Wetterkapriolen Antworten

Moin zusammen,

also ich denke schon, dass es außergewöhnlich war. Zwar gehören schwere Hagelunwetter in Süddeutschland schon fast zum Wetteralltag, aber in dieser Größenordnung ist es doch sehr selten. Mir liegen (noch) unbestätigte Meldungen über Hagelgeschosse mit einem Durchmesser bis 12 Zentimeter vor, was ich bei den angerichteten Schäden auch nicht ausschließen kann. Das Münchender Hagelunwetter ereignete sich übrigens am 12. Juli 1984.

http://www.naturgewalten.de/hagel.htm

http://www.naturgewalten.de/hagel840712.htm

Gruß, Sturmwetter

Heinz Offline

Wetterexperte

Beiträge: 1.610

29.06.2006 12:20
#7 RE: Wetterkapriolen Antworten

Hallo zusammen,

der DWD berichtet von teilweise Hagelgrössen von 10 bis 12 cm.

Als ich vorhin meinen Artikel geschrieben hatte wusste ich noch nicht das es sich um so grossen Hagel handelte.

Da stimme ich dann Sturmwetter überein, dass es doch ziemlich aussergewöhnlich war das so grosser Hagel vorgekommen ist. Habe vorhin dazu noch die Bilder im Fernsehen gesehen. Von der Hagelgrösse denke ich fast vergleichbar vom Münchner Unwetter damals. Auch in München musste, wie jetzt auch im Raum Villingen - Schwenningen, damals der Winterdienmst ausrücken, um die Eismassen von den Strassen zu schieben.

Sorry für meinen Irrtum.


Viele Grüsse

HEINZ

Funki ( Gast )
Beiträge:

29.06.2006 13:20
#8 RE: Wetterkapriolen Antworten

Sturmwetter das stimmt mit den Hagelgrößen.
Das wurde heute morgen um 6.00 Uhr in den Nachrichten gezeigt.
War ganz schön heftig die ganze Sache dort.

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