Mit der Vergabe des Auftrags für zwei neue Seenotkreuzer an die Fassmer- Werft erfolgt die weitere Modernisierung der Einsatzfahrzeuge für unsere festangestellten Rettungsmänner. Die Indienststellung beider Schiffe ist in der zweiten Jahreshälfte 2008 vorgesehen.
Die Anforderungen an den Neubau konzentrieren sich auf den Einsatz im küstennahen Bereich und bei geringen Wassertiefen.
Dies stellt eine besondere technische Herausforderung dar, da dieser Seenotkreuzertyp selbstverständlich auch unter extremen Wetterbedingungen im freien Seeraum über das gleiche hohe Maß an Sicherheit verfügen muss wie alle DGzRS-Einheiten. Besonderes Augenmerk bei der Entwicklung liegt daher auf der Festigkeit des Schiffskörpers trotz gewichtssparender Bauweise. Mit einem Tiefgang von lediglich 1,3 m kann diese neue Fahrzeugklasse sicher in Zonen eingesetzt werden, in denen größere Seenotkreuzer auf ihr Tochterboot angewiesen sind.
Weitere besondere Merkmale dieses in bewährter Netzspantenbauweise konstruierten Typs sind der ergonomisch gestaltete Arbeitsplatz für die medizinische Erstversorgung an Bord und der hydraulische Hilfsantrieb für den Not- und Schleppbetrieb.
Ein Novum stellt das elektrische Bordnetz mittels des Datenbussystems dar. Hierbei handelt es sich um ein spezielles Leitungssystem zum Austausch von Daten und Energie zwischen Steuerelementen und elektrischen Systemen, wie dies in einem Computer, aber auch in Flugzeugen und immer häufiger im komplexen Maschinen und modernen Kraftfahrzeugen geschieht. Neben der erhöhten Betriebssicherheit führt dies zu einer deutlichen Gewichtseinsparung.
Neu ist auch der zum Einsatz kommende Typ eines offenen Arbeitsbootes in der für die Seenotkreuzer typischen Heckwanne mit Klappheck. Aufgrund der kompakten Maße des Seenotkreuzers stehen nicht der Platz und die Tragfähigkeit für ein den Anforderungen der DGzRS gerecht werdendes Tochterboot zur Verfügung. Zu Gunsten des erreichbaren geringen Tiefgangs des Seenotkreuzers wurde hierauf bewusst verzichtet.
Mit dem Arbeitsboot verfügt das Fahrzeug dennoch über ein leistungsfähiges schnelles Einsatzmittel zur Unterstützung des Seenotkreuzers oder zum Befahren der Watten.
In der Planung wurden folgende Rahmendaten zu Grunde gelegt:
Länge über alles 19,90 m Breite auf Spanten 4,75 m Konstruktionstiefgang 1,30 m Verdrängung 38 t Seitenhöhe 2,70 m Geschwindigkeit 22 kn Maschinenleistung 1200 Kw / 1660 PS
Spendenaktion für Namenstafeln an Bord
Die Finanzierung erfolgt traditionell aus Spenden von Fördermitgliedern. Dabei geht es nicht um den Obolus in das bekannte Sammelschiffchen. Vielmehr sprechen die Seenotretter den privaten Mäzen wie auch den mittelständischen Unternehmer an, sich mit einer größeren Summe an Bau und Unterhalt des neuen Seenotkreuzers zu beteiligen.
Bewusst haben wir – anders als bei SK29 (Hermann Marwede)– hier nicht das Schiff selbst in den Vordergrund gestellt, sondern unsere Arbeit.
Dementsprechend wurde ein Motiv entworfen, das mit einem Wort all das aussagt, wofür wir stehen: Wir sind keine Helden - wir helfen (siehe Dateianlage)
Dieses individuelle Engagement per Zuwendung ab 5000 Euro wird mit der Platzierung eines Namensschilds des Förderers - oder des eigenen Betriebs - an Bord des Kreuzers gewürdigt. Zum Förderpreis von 40 Euro gibt es die schnelle, kompakte Information per USB-Stick (Bildschirmschoner, Wallpaper, Broschüre, Handy-Klingeltöne und 500 MB Bonus-Speichermenge). Ein Stück Seenotkreuzer für die Hosentasche stellt der Schlüsselanhänger aus Aluminium dar - dem Material, aus dem auch der Neue gebaut wird; immer „am Mann“ für 30 Euro. Ein Klassiker ist das T-Shirt für 20 Euro, das mit dem zur Nachfrage anregenden Slogan „Helden/Helfen“ bedruckt ist und den Träger als Förderer der Spendenaktion für SK 30 kennzeichnet.