Hallo zusammen,
wie ihr vielleicht wisst hat Cuxhaven Sahlenburg keinen Landesschutz sondern nur den sogenannten Damm an der Wolskersmarsch.
User Poli kennt ihn durchs Sandsackschleppen zur genüge.
Dieser Damm bietet nur mangelhaften Sturmflutschutz.
Das NLWKN Stade plant bereits seit den neunziger Jahren den Bau eines Landesschutzdeiches an dieser Stelle. Das Problem: Die Stadt Cuxhaven verzögert die notwendigen Planungsarbeiten unnötig, da sie nicht wirklich will dass dort ein Landesschutzdeich gebaut wird.
Das kann für die Stadt aber sehr schwerwiegende Konsequenzen nach sich führen.
Der derzeitige Damm in Sahlenburg schützt nicht vor sehr schweren Sturmfluten. Er bietet nur einen Schutz bei einfachen und schweren Sturmfluten.
Als der Damm damals gebaut wurde war die Wolskersmarsch noch nicht bebaut. Dafür genügte dann ein Damm, um das dahinter tiefer liegende Gelände zu schützen. Das Niedersächsische Deichgesetz schreibt dafür auch kein Landesschutzdeich vor.
Die Situation heutzutage hat sich aber grundlegend geändert. Die Wolskersmarsch ist grossflächig bebaut, die Stadt hat das Gebiet als Baugebiet ausgewiesen.
Das Niedersächsische Deichgesetz beschreibt ganz klipp und klar, dass bei einer Bebauung das Gebiet durch einen Landesschutzdeich zu schützen ist.
Daran hält sich die Stadt nicht. Kommt es jetzt zu dem Fall der Fälle, das der Damm wie 1976 brechen sollte sind die Schäden in der Wolskersmarsch um ein vielfaches höher als 1976. Es würde ein hoher Millionenschaden entstehen.
Obwohl das Gebiet seit vielen Jahren bebaut ist und die Stadt nicht den vorgeschrieben Sturmflutzschutz erfüllt, (das Gebiet hätte gar nicht bebaut werden dürfen ohne ausreichenden Sturmflutschutz) könnten die Bürger ihre Sturmflutschäden in der Wolskersmarsch durchaus einklagen. Da würde die Stadt ziemlich alt aus sehen.
Seit Ende der neunziger Jahre liegt beim NLWKN Stade ein fertiger Planentwurf unter der Arbeitsbezeichnung "Vordeichung der Wolskersmarsch unter Berücksichtigung des Fremdenverkehrs" vor.
Dieser Planentwurf wurde an der Universität Lüneburg im Rahmen einer Diplomarbeit einer mir gut bekannten Person im Auftrag des NLWKN erstellt.
Das NLWKN wollte 2003 bzw 2004 seine Planungen für die Wolskersmarsch dem Rat der stadt Cuxhaven vorlegen und durch Fachleute vom NLWKN Stade erläutern. Dies hat die Stadt Cuxhaven aber bis heute aus mir unverständlicher Art und Weise abgelehnt.
Stade drängt seit mehreren Jahren die Stadt Cuxhaven ihre Hausaufgaben zu machen, damit in der Wolskersmarsch etwas passieren kann.
So ist bis heute kein Cuxhavener Deichverband für den Abschnitt Sahlenburg zuständig. Das ist Grundvoraussetzung für einen neuen Deich dort. Das Problem ist beim Cuxhavener Deichverband schon sehr lange bekannt. Bis heute hat sich aber nichts getan.
Denn für Sahlenburg kann ein Landesschutzdeich nur Vorteile haben, die die Stadt derzeit nicht sieht. So kosten der Stadt Deichbaumaßnahmen kein Geld sondern werden komplett von Bund und Land finanziert. Die Stadt hatte widerum behauptet es würde sie Geld kosten. Völlig falsch.
Ausserdem würde, wie es in der CN behauptet wurde kein Deich im Watt gebaut. Absoluter Schwachsinn. Der Deich würde relativ flach gehalten werden wie in Duhnen. Er würde an der jetzigen Düne und auf der Grüngläche vor der Düne gebaut werden.
Jetzt behauptet die Stadt, das wäre negativ für den Fremdenverkehr. Auch falsch. Sahlenburg würde eine Strandpromenade erhalten, die dort dringend notwenig ist. Dadurch würde der Fremdenverkehr deutlich aufgewertet werden.
Der jetzige Sahlenburger Damm und Strasse am Sahlenburger Strand würde zurückgebaut und durch eine neue optisch ansprechende Zone für Fussgänger und Radfahrer umgebaut werden.
Aber all das wird durch die Stadt aus mir unerklärlichen Gründen verzögert. Bei einem Dammbruch hätte dann die Stadt die juristischen Konsequenzen zu tragen.
Denn ein Dammbruch wie 1976 ist auch heute immer noch in Sahlenburg möglich. Bei einem Pegel von über 10 m ü. PN ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Damm den Wassermassen nicht standhalten wird und bricht.
Statische Untersuchungen vor ein paar Jahren haben die Instabiliät des Dammes noch einmal bestätigt. Die Stadt hatte dann ein paar Decksteine neu verfüllen lassen. Das war dann aber auch alles.
Die erwartete Kyrill Sturmflut dieses Jahr sollte ja ungefähr die Höhe des HHThw vom 3. Januar 1976 in Cuxhaven erreichen. Nur durch den glücklichen Umstand, dass sich das Orkantief gegen abend anders verhalten hat als von den Meteorologen berechnet ist es nicht zur Katastrophe gekommen. Ich spreche bewusst von Katastrophe, denn die erwartet Höhe hätte mir hoher Wahrscheinlichkeit den Damm brechen lassen. Die Folgen wären aufgrund der Bebauung schlimmer gewesen als 1976.
Dann hätte die FF Sahlenburg und User Poli nämlich die Menschen aus den überfluteten Gebäuden holen müssen.
Da wahrscheinlich noch viele Jahre ins Land vertreichen bis in Sahlenburg etwas passieren wird bin ich mir ziemlich sicher, dass dieses Szenario "Menschenrettung aus überfluteten Gebäuden" in der Wolskersmarsch noch auf die FF Sahlenburg zukommen wird.
In Sahlenburg ist dringender Handlungsbedarf nötig. Die Haltung der Stadt ist unverständlich und juristisch auf sehr, sehr wackligen Füssen. Der Damm schütz die Bevölkerung nicht vor sehr schweren Sturmfluten.
Viele Grüsse
HEINZ