Ein PKW fährt gegen einen Baum. Die eintreffenden Einsatzkräfte finden den Fahrer tot vor. Durch medizinisches Fachpersonal wird festgestellt, dass vermutlich zuerst der Tod eintrat und dann der Unfall passierte. Mit anderen Worten, der Fahrer ist während der Fahrt verstorben und dadurch ist das Auto gegen den Baum gefahren.
Möglicherweise ist in dieser Situation der feststellende Arzt ein wenig stolz auf seine Leistung, beurteilen zu können, was genau nun die Ursache war. Aus fachlicher Sicht darf er darauf auch stolz sein. Jedoch kann dieses Urteil eine ganz schwerwiegende Bedeutung zur Folge haben.
"Tot ist tot", mag manch einer sagen, "ob Huhn oder Ei, ob Unfall oder Tod, was zuerst war ist doch egal", mag man denken.
Wenn aber der Verstorbene eine Unfallversicherung hatte, ist die Diagnose des Arztes das Zünglein an der Waage. Ganz unbewusst entscheidet nämlich der Arzt darüber, ob die Hinterbliebenen künftig einige tausend Euro mehr in der Tasche haben oder nicht.
Ist der Tod durch den Unfall eingetreten, so tritt die Unfallversicherung in Kraft und die Versicherung zahlt die vereinbarte Todesfallleistung an die Hinterbliebenen aus.
Ist jedoch zuerst der Tod eingetreten und deshalb anschliessend der Unfall passiert, gibt es nichts. Denn zum Unfallzeitpunkt war die versicherte Person bereits tot und der Versicherungsschutz endet nunmal mit dem Tod.
Vielen Ärzten ist diese Tatsache nicht bewusst. Woher auch, sie sind Fachleute der Medizin und nicht Fachleute des Versicherungsrechts.
Ich bitte daher, das hier mitlesende medizinische Fachpersonal, insbesondere des Rettungsdienstes inkl. Notärzte, sich an diesen Gedanken zu erinnern, wenn das nächste mal eine solche Situation eingetreten ist, wo es sein könnte, dass der Tod vor dem Unfall eintrat. Eventuell gibt es ja ein wenig Spielraum in der Diagnose und es liegt doch nahe, dass der Unfall nicht durch den Tod sondern nur durch einen medizinischen Vorfall eingetreten ist und der Unfall dann zum Tode geführt hat. Mit anderen Worten: Wenn der Fahrer einen Schwächeanfall erleidet und dadurch gegen den Baum fährt und durch den Unfall stirbt, sieht es für die Hinterbliebenen möglicherweise finanziell ganz anders aus...
Wobei ich denke, dass in den meisten Fällen, die NA's nicht in der Lage sind dieses zu beurteilen! (Ich will jetzt nicht die NA's schlecht machen! Auf keinen Fall) Ich halte es nur für bedenklich in solch Situationen dieses auf der Straße zu beurteilen und die NA's vermutlich auch nicht über ausreichende Rechtsmed. Erfahrung verfügen um das richtig einzuschätzen.
Ist aber nicht erstmal der Zeitpunkt der Todesfeststellung maßgeblich? Alles Andere müsste doch erst einmal eine Autopsie bestätigen, oder?
Auf der anderen Seite - was will uns der Beitrag sagen? Soll der Arzt künftig lieber lügen, damit die Angehörigen mehr Geld bekommen, oder ist es nur der Hinweis an die Schamanen, vorsichtiger mit ihren Äußerungen zu sein und nichts zu bescheinigen, was nicht 100%ig feststeht?
---------------------------------------------------------------- Erfahrung ist der Name, den der Mensch seinen Irrtümern gibt. (Oscar Wilde)
Zitat was will uns der Beitrag sagen? Soll der Arzt künftig lieber lügen, damit die Angehörigen mehr Geld bekommen, oder ist es nur der Hinweis an die Schamanen, vorsichtiger mit ihren Äußerungen zu sein und nichts zu bescheinigen, was nicht 100%ig feststeht?
Der Arzt soll nicht lügen, nur nicht sein Ermessen in der Auslegung in die (für die Hinterbliebenen) falsche Richtung verwenden. Es sollte nur ein Hinweis sein, welche Folgen es geben kann über die der Arzt möglicherweise gar nicht nachgedacht hat.
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