Weiß jemand ob und wann eine Qualifikation verfällt, wenn man eine höherqualifizierte Ausbildung macht? z.B. RS/RA studiert Medizin! Darf er das komplette Studium bis zum Abschluß als RS/RA weiter arbeiten?
Weil dann die sogenannten "Wohltätigen Vereine" anstatt Notärzten nur noch RA´s einstellen würden und sie so auch noch dort die Möglichkeit bekommen würden, Maximalqualifizierte Personen einzustellen, und nur low- Budget bezahlen würden.
---------------------------------------------------------------- Erfahrung ist der Name, den der Mensch seinen Irrtümern gibt. (Oscar Wilde)
Paul Panzer, ich meinte nicht warum du fragst, sondern warum sich der Sachverhalt so ergibt.
Die Erklärung von Teelicht erscheint mir nicht ganz logisch. Ich stelle in meinem Betrieb auch keine Putzfrau ein, die dann für mich LKW fährt. Entweder der Verein will einen Arzt einstellen, das kommt ja auch nicht irgendwoher, denn der stellt diesen ja nicht aus Spaß ein, sondern weil er gebraucht wird, und dann hat er eben den entsprechenden Lohn zu bezahlen, oder einen RA/RS, der seine Qualifikation irgendwann einmal erworben hat. Die kann doch nicht dann einfach so verfallen, wenn du als RA/RS später mal Klempnermeister lernst, dann bist du ja auch nicht automatisch "blöd". Ob der RA/RS nun zusätzlich noch Arzt/Klempner/Astronaut ist, ja und?
Dazu gehören doch 2. Der eine, der die Leute einstellt, der andere, der sich trotz seiner Qualifikation auf den Lohn einlässt. Also?
Moin, ich würde einfach mal bei beim Arbeitgeber nachfragen, denn der müßte die Regeln kennen. Aus meinem Freundeskreis kenne ich eine ganze Reihe Fälle, in denen Medizinstudenten nur bis zum Physicum als RS/RA arbeiten durften. Die Begründung war immer, dass sie bis dahin im Studium nur Grundlagen lernten, anschließend aber in die Behandlungsmöglichkeiten einsteigen würden. Im Einsatzfall ständen sie dann vor dem Problem aus dem Studium schon mehr zu wissen und zu können, als sie in ihrer Qualifikation als RS/RA ausführen dürfen. Um da keine Rechtlichen Probleme zu bekommen durften sie dann nicht mehr fahren.
Zitat Dazu gehören doch 2. Der eine, der die Leute einstellt, der andere, der sich trotz seiner Qualifikation auf den Lohn einlässt. Also?
Sehr edel gedacht, aber nicht umsetzbar. Ich durfte Jahrelang in einer HiOrg (ja, die mit dem roten "Plus") mit RS Bezahlung arbeiten, musste aber zwangsläufig die Arbeit eines RA leisten. Und ich bin da bei weitem kein Einzelfall! Und wenn man mit seiner Familie die alternative zwischen HarzIV, incl. sozialem Abstieg und einem solchen Job hat, dann muss man nehmen was kan kriegt. Natürlich hätte ich sagen können "nö, mache ich nicht". Und was erzähle ich meinem Kind, warum es zum 5. Mal in der Woche Nudeln mit Ketchup gibt? Und die elendigen Viehtreiber der Arbeitsagentur interessiert es herzlich wenig, wieviel Du verdienst.... Hauptsache du bist aus der Statistik. Wenn Du einen Arzt auf dem RTW hast, wozu alarmierst Du dann den NA? Richtig, garnicht. Bei einem Einsatz wird sich das nicht lohnen, aber die Masse machts.
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Ich habe während des ganzen Studiums als RA gearbeitet und sogar noch als AiP Geld als RA verdient. Ein Blick in meine Ordner zeigte mir immer meine staatlich anerkannte RA-Urkunde und bis heute wollte sie keiner zurückhaben!!! Also könnte ich mich mit dieser Urkunde locker als RA bewerbe.
Einziges Problem ist die ärztliche Berufsordnung: Dort wird zu Recht eine geringere Tätigkeit im Medizinbereich als der des Arztes abgelehnt, um dass Missbrauchen ärztlicher Qualifikation zu vermeiden. Gilt aber eben nur als Arzt!!!
Jedermann in unserem Land ist verpflichtet, Hilfe in dem ihm zumutbaren Rahmen zu leisten. Welcher Rahmen zumutbar ist, muss jeder in Abwägung von Fähigkeiten, Rechtssprechung ... entscheiden. Wer als Medizinstudent mehr kann, als ein RA und auf dem RTW sitzt, darf es auch unter Berücksichtigung aller Rechtsvorschriften und Regeln anwenden, Konfliktsituationen entstehen zum Arbeitgeber und zur Haftpflichtversicherung, beide sehen nur den RA. Und wenn man nicht mit dem großen Schild "Medizinstudent" herumläuft, sondern verantwortungsvoll seine Arbeit als RA auf höherem diagnostischen Niveau (mehr hat ein Student in der Regel auch noch nicht drauf), dann profitiert der Patient.
Wer allerdings seine Grenzen nicht kennt, sollte den RD verlassen und nie wieder dorthin zurückkommen.