(Direkt Japan betreffende Themen bitte im anderen Thread posten)
Wie heute bekannt wurde, werden umgehend vorrübergehend 7 deutsche Atomkraftwerke abgeschaltet, um zu prüfen ob deren Gefahren beherrschbar sind.
Im Radio habe ich gehört, dass ein Gutachten besagen soll, dass das AKW Unterweser Gefahr läuft, dass die Kühlwasserpumpen bei einem möglichen Jahrhunderthochwasser der Weser ausfallen könnten.
Grundsätzlich sollen die Kühlwassersysteme die Schwachstellen der deutschen AKW sein, hieß es. Im Fernsehen wurde detailliert beschrieben, dass auch der dümmste Terrorist verstehen konnte, was genau die Schwachstellen sind und wohin er mit welcher Geschwindigkeit beispielsweise ein Flugzeug lenken müsste, um einen Gau auszulösen.
Angesichts solcher Meldungen und Berichte mag ich gar nicht daran denken, was bei uns alles so passieren könnte. Offenbar denken so derzeit auch viele Politiker und schalten daher die AKWs ab obwohl erst vor kurzem aufgrund deren Sicherheit eine Laufzeitverlängerung beschlossen wurde.
Mir stellt sich ene konkrete Frage auf deren Antwort ich hier hoffe: Wie und worin unterscheidet sich das Gefahrenpotential eines AKW welches gerade Strom ins Netz einspeist von einem AKW, welches vorrübergehend abgeschaltet ist? Das ist jetzt keine provokante Frage - ich weiß es tatsächlich nicht. Als Laie denke ich, dass die Brennstäbe doch weiterhin vorhanden sind und ihren Prozess ausüben auch wenn kein Dampf in die Stromerzeugerturbinen geleitet wird, oder?
selbst bei einem AKW was vorübergehend abgeschaltet ist müssen die Brennstäbe weiter gekühlt werden. Somit ist bei einem Ausfall des Kühlsystems auch ein AKW gefährdet was seit ein paar Wochen vom Netz ist.
Denn Brennstäbe bei einem ausgeschalteten AKW herunterzukühlen dauert sehr lange.
Im übrigen sind alle deutschen AKWs, auch die neueren, nicht vor einem Absturz eines Verkehrsflugzeuges gesichert. Kommt es dazu wird dies höchtswahscheinlich zu einem Super Gau führen. Und dann Gute Nacht!!!
Desweiteren gibt es wohl auch bauliche Mängel bei der Erdbebensicherung. Insobesondere die Werke im Westen und Südwesten sind von Erdbeben, auch schweren Erdbeben von über 7 bedroht.
Ich selbst weiss was ein Erdbeben bedeutet: Habe Mitte der Siebziger Jahre in Deutschland das schwerste Erdbeben hier seit über 100 Jahren am eigenen Leib miterlebt. Es ist wie im Katastrophenfilm: Zuerst fängt alles an zu vibrieren, dann zittert das ganze Gebäude und fängt leich an zu wanken. Dazu ein ohrenbetäubendes Grollen.
Es war übrigens damals am Kaiserstuhl. Hatte knapp 6 erreicht. Es gab Tote und Millionenschäden.
Wenn ich Dich richtig verstehe ist also kaum ein Unterschied an Gefahrenpotential vorhanden ob nun ein AKW am Netz ist oder vorrübergehend nicht. Wie lange dauert es denn bis Brennstäbe abgekühlt sind. Und nächste Frage: Müssen sie dann weiterhin gekühlt werden oder erhitzen sie sich von allein wieder neu wenn die Kühlung aufhört?
Ich kenne mich mit dem Thema einfach zu wenig aus. Habe auch im Web keine vernünftigen Informationen gefunden. Das wird allerdings daran liegen, dass ich gar nicht weiß welche Suchbegriffe die richtigen sind. Wikipedia ist zwar interessant, lässt aber Fragen offen. http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk
die genaue Dauer kann ich dir leider nicht exakt sagen. Aber soweit ich gehört habe müssen Brennstäbe noch Monate nach Abschaltung eines AKW gekühlt werden. Wir sprechen also hier nicht von Wochen sondern von Monaten.
Und natürlich: Fällt die Kühlung aus ist es gefährlich und dann könnte Strahlung frei gesetzt werden.
Zitat von Heinz Im übrigen sind alle deutschen AKWs, auch die neueren, nicht vor einem Absturz eines Verkehrsflugzeuges gesichert. Kommt es dazu wird dies höchtswahscheinlich zu einem Super Gau führen. Und dann Gute Nacht!!!
Einem Experten zu Folge sind die meisten AKW das im Grunde schon. Es gibt aber ein besonderes Problem: Handelt es sich nicht um einen normalen Absturz sondern um die Nutzung des Flugzeuges als Waffe und wird dieses mit ungewöhnlich hoher Geschwindigkeit gezielt auf bestimmte Bereiche des AKW gelenkt, so kann es dazu kommen, dass die Kühlung unreparabel ausfällt. Das Ergebnis ist neuerdings leider Bekannt.
Solch Flugzeug meine ich ebenfalls. Ich habe ein Experteninterview gehört in dem es hieß, die meisten deutschen AKW hielten einen normalen Absturz einer solchen Maschine aus, nur eben nicht den Fall wie von mir beschrieben.
Ich selber kann mir allerdings auch nicht vorstellen, dass ein Gebäude bei sowas heil bleibt.
es gibt keinen Unterschied bezüglich des Gefahrenpotentials zwischen einem vom Netz getrennten Kernkraftwerkes und einem noch am Netz befindlichen. Es ist lediglich ein erster Schritt zur Trennung von radioaktivem Spaltmaterial. Um das ganze mal zu verdeutlichen sei hier die Halbwertzeit von in Siedewasserreaktoren genutzen Brennelementen genannt. 24 000 Jahre.
Allerdings veringert man die Möglichkeit von Störursachen durch das vom Netz nehmen, und dem anschließenden langsamen herunterfahren.
Im Übrigen benötige ich gar kein Flugzeug um ein Kernkraftwerk, zumindest wie sie in Deutschland betrieben werden (Siedewasserreaktoren), zu zuerstören. Wenn ich denn bei einem Luftfahrzeug bleiben will, reicht ein Heißluftballon!
Gruß Mini
...eine Spur hinterlasse ich, auf diesem Planeten.
Heute früh habe ich einen Bericht gehört indem es hieß, die Brennstäbe bräuchten zum Herunterkühlen etwa 6 Monate. Außerdem sei in einigen deutschen AKW die Gefahr gar nicht im eigentlichen AKW-Bereich besonders groß sondern in den Kühlbecken für die ausgetauschten Brennelemente. Die BEcken seien teilweise außerhalb des geschützten Bereiches baulich angesiedelt hieß es. Dadurch würde bei Überhitzung die Radioaktivität unmittelbar ins Freie gelangen.
Ich habe den Eindruck, dass durch die Ereignisse in Japan sich nun plötzlich viel mehr Menschen dafür interessieren wie ein AKW funktioniert. Die Menschen merken nun plötzlich, welche Gefahren davon ausgehen und wie wenig diese vom Menschen beherrschbar sind.
Gut, wenn dann jetzt langsam die AKW nach und nach "abgeschaltet" werden, bzw vom Netz genommen werden, ist ein Teil der Gefahr gebannt. Aber man muss ja auch über den Tellerrand bzw die Grenzen hinaus schauen, wie es zum Beispiel bei unseren Nachbaren in Polen oder Frankreich aussieht. Die sind schließlich fleißig dabei, neue AKW zu planen. Wir versuchen also mal wieder Europa und die Welt zu retten. Und ich möchte auch Ehrlich sein, ich kaufe meinen Strom lieber aus deutschen AKW als das er aus polnischen hinzugekauft werden muss, weil die grüne Energie den Bedarf nicht decken kann. Zumindest noch nicht! Und... nur wer 100% grünen Strom kauft, der darf auch gegen AKW demonstrieren. Alle anderen beschweren sich in 3 Wochen, dass die KWh 20ct kostet!