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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 1.106 mal aufgerufen
 Quasselecke
Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

12.01.2015 19:30
Sturm tötet Feuerwehrmann Antworten

Zitat von Nonstopnews, mit freundlicher Genehmigung
Die extremen Stürme des Wochenendes haben in Niedersachsen nun einem Helfer das Leben gekostet.
Ein 25-jähriger Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Haxtum im Landkreis Aurich wurde am Sonntag im Einsatz bei Baumfällarbeiten so schwer verletzt, dass er wenige Stunden später im Krankenhaus verstarb.
Bei den Arbeiten mit einer Motorsäge war ein fallender Baum durchgebrochen und hatte den Kamerad am Kopf getroffen. Trotz seines Helmes erlitt er schwere Kopfverletzungen und musste noch vor Ort von einem Notarzt versorgt werden. Kurz darauf erlag er seinen Verletzungen in einem Krankenhaus.

Blaulicht

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eelser Offline

Pressewart FW SG Hemmoor (real)




Beiträge: 1.838

12.01.2015 21:52
#2 RE: Sturm tötet Feuerwehrmann Antworten

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Es wäre schön, wenn die Menschen sich so benehmen würden, als seien wir alle aufeinander angewiesen.

eelser Offline

Pressewart FW SG Hemmoor (real)




Beiträge: 1.838

26.01.2015 13:36
#3 RE: Sturm tötet Feuerwehrmann Antworten

Wichtige Informationen:

Zitat von Internetseite der Feuerwehr-Unfallkasse » Startseite» News» Tödlicher Unfall bei Motorsägearbeiten
Tödlicher Unfall bei Motorsägearbeiten


In der Presse und den einschlägigen Internetforen war zu lesen, dass es im Zuständigkeitsbereich der FUK Niedersachsen kürzlich zu einem schweren Zwischenfall bei Arbeiten mit der Motorsäge gekommen ist. Ein 25-jähriger Feuerwehrangehöriger wurde beim Aufarbeiten eines Sturmschadens von einem Baum so schwer getroffen, dass er im Krankenhaus an den Folgen des Unfalls verstarb.

Einen Tag nach dem Unfall wurde die Unfallstelle von der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen zusammen mit der Ortsfeuerwehr besichtigt. Die Unfallermittlung ergab, dass drei Faktoren zusammen gekommen sind:

1. Es handelt sich bei dem Baum um eine Weide mit sehr langfaserigem Holz. Bäume mit sehr langfaserigem Holz, wie Weide, Pappel oder Esche neigen bei Spannung im Holz extrem zum Aufreißen. Buchen sind im Gegensatz dazu eher unproblematisch.

2. Die Ausprägung der Baumkrone war so, dass bei der Auflage der Baumkrone ein dominanter Ast ein Drehmoment erzeugte. Dieses Drehmoment ließ den Baum nach dem Aufreißen in ca. 4 m Höhe abreißen und in Richtung Sägenführer schnellen.

3. Es wurde eine Schnittfolge aus der DGUV Information „Sicherheit im Feuerwehrdienst“ (GUV-I 8651) gewählt, die im konkreten Fall ungeeignet war.




Der Baumtyp und die Kronenausprägung kann naturgemäß nicht durch die Feuerwehr beeinflusst werden, der Standplatz des Sägenführers ggf. schon. Eine Entscheidung, ob der konkrete Baum durch die Feuerwehr gesägt werden kann, hat nach einer fachgerechten Baumansprache durch den Einsatzleiter zu erfolgen. Das Wissen über die unterschiedlichen Schnittfolgen und das notwendige Fachwissen zur korrekten Baumansprache sind hierbei unabdingbar. Insgesamt wird die Arbeit für den Sägenführer, der über die entsprechende Ausbildung verfügen muss, erleichtert, wenn im Vorfeld die Schnitte mit der Motorsäge am Baum angezeichnet werden. Nebeneffekt: Der Einsatzleiter kann bereits beim Anzeichnen erkennen, was der Sägenführer plant und hat so die Möglichkeit, ggf. korrigierend eingreifen zu können. Der Einsatzleiter trägt die Verantwortung!

Obwohl wir als Unfallversicherungsträger für die Ausbildung der Feuerwehrangehörigen nicht zuständig sind, haben wir uns dazu entschlossen, den Feuerwehren eine Schnittfolge zu empfehlen, die für eine sichere Baumfällung aber auch für das Trennen von liegendem Holz in Spannung genutzt werden kann: Der Sicherheitsschnitt (siehe Zeichnung).

Beim Sicherheitsschnitt wird bei einer Baumfällung mit einem Halteband, einer Bruchleiste, einer Bruchstufe und einem Fallkerb gearbeitet. Beim liegenden Baum wird ein Halteband und ein Stützband genutzt. Das Aufreißen eines unter Spannung stehenden Baumes, sowohl noch stehend oder bereits liegend, ist bei dieser Schnittfolge weitestgehend ausgeschlossen.

Das für die Feuerwehr Neue an dieser Schnittfolge ist, dass die Motorsäge eingestochen wird (Rückschlag beachten!). Der gezogene Fächerschnitt entfällt. Der Sicherheitsschnitt ist ein MUSS bei einem Vorhänger. Diese Schnittfolge ist ein erheblicher Sicherheitsgewinn auch bei einem normal stehenden Baum, da ohne Zeitdruck die notwendigen Keile gesetzt werden können. Selbst leichte Rückhänger können mit dieser Schnittfolge sicher zu Boden gebracht werden.

Zudem eignet sich diese Schnittfolge auch zum Aufarbeiten von liegendem Holz. Anstatt der Fallkerbanlage wird auf der Druckseite des Baumes ein Schnitt bis kurz vor dem Einklemmen der Säge geführt – bekannte Vorgehensweise! Anschließend wird die Säge so eingestochen, dass Holz zwischen dem ersten Schnitt auf der Druckseite und dem Stechschnitt verbleibt: das Stützband. Dieses Stützband sorgt dafür, dass der Baum die Säge beim Fortführen des Schnittes in Richtung Zugseite nicht einklemmen kann. Der Baum wird jedoch nicht vollständig durchgesägt, sondern ein gut dimensionierter Rest belassen. Dadurch entsteht nun das Halteband auf der Zugseite, welches den liegenden Baum vor dem Aufreißen bewahrt.

Bei einer korrekten Ausführung bewegt sich der Baum/Stamm erst, wenn das Halteband im 45°-Winkel gekappt wird. Beim liegenden Baum wird dann anschließend noch das Stützband von der Zugseite her durchtrennt.

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Es wäre schön, wenn die Menschen sich so benehmen würden, als seien wir alle aufeinander angewiesen.

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