Am Samstag wurde die Kreisfeuerwehrbereitschaft Cuxhaven-Ost alarmiert. Am Otterndorfer Sommerzeltlager waren Flüchtlinge angekommen. Es galt, in kürzester Zeit Zelte für mehrere hundert Flüchtlinge aufzubauen. Die Johanniter übernehmen den Lagerbetrieb. Das THW hat Fußböden in die Zelte gebaut. Auch die IuK der Stadt Cuxhaven war vor Ort eingebunden.
Aus meiner Sicht war es ein sehr ungewöhnlicher Einsatz. Einsatztaktisch gibt es für die Führung sicher Potential für eine Nachbesprechung. Für die Einsatzkräfte war es sicher ein Einsatz mit gemischten Gefühlen. Jeder wusste, dass bei Sturm und Regen nun Menschen in diese Behelfszelte für möglicherweise Wochen oder Monate "einziehen". Auch schmeckte einigen Einsatzkräften das Essen nicht - nicht etwa weil es nicht ok gewesen wäre, sondern einfach aufgrund der Umstände und wissend, dass da draußen Leute möglicherweise bis vor kurzem nichts hatten.
Ich frage mich, wie lange sich dieser und ähnliche Einsätze in Zukunft durch ehrenamtliche Einsatzkräfte aufrecht erhalten lassen. Hier war (und ist noch immer!) jede Menge Personal und Fahrzeuge gebunden, die bei anderen Einsätzen fehlen. Es ist nicht zu erwarten, dass sich die Flüchtlingssituation entspannt. Ganz im Gegenteil. Die Politik muss (auch hierfür) schnell eine Lösung finden.
Möglicherweise kommen die nächten Flüchtlingsströme ebenfalls ganz plötzlich und unerwartet irgendwo in unserem Landkreis an - und dann ist nicht gerade Wochenende, wo Ehrenamtliche sich Zeit nehmen können...
So oder so - was gerade in Deutschland passiert ist von historischer Bedeutung. Das meine ich nicht im Bezug auf die deutsche Vergangenheit sondern auf die deutsche Zukunft. Wer am Wochenende dabei war oder in den nächsten Wochen ähnliche Einsätze mitfährt, wird vermutlich seinen Enkeln irgendwann erzählen, "ich war damals dabei als im Jahre 2015 die Flüchtlingswelle auf Deutschland rollte".
Diech Du hast Recht, es war kein Bereitschaftseinsatz im Sinne wie wir ihne kennen aber es waren überwiegend Wehren im Einsatz die der Bereitschaft angehören. Auch wenn die Anordnung teilweise erforderte, dass man mit anderen Fahrzeugen anrückt als mit welchem man in der Bereitschaft ist, beispielsweise ist meine Wehr mit einem MTF in der Bereitschaft, dieser sollte jedoch im Stall bleiben und stattdessen war das LF angefordert worden. Es war aber im Allgemeinen eine Bereitschaftsstärke je Wehr.
Auch wurde überwiegend einzeln angerückt, nur die Börde rückte im Zug an. Im Grunde war es wohl der Zug Personalreserve mit anderen Fahrzeugen.
vermutlich nicht mehr lange, denn Niedersachsen erwägt, sich Hamburg und Bremen anzuschliessen. Dort tritt ein neues Gesetz in Kraft, welches den Kommunen ermöglicht, leerstehende Gebäudeflächen ab einer Größe von 300m² aufwärts, zwangsweise anzumieten.