Wurster Nordseeküste. Am Samstagabend, dem 27. Februar 2016, wurde gegen 21.50 Uhr ein Brand in einem Einfamilienhaus in der Wremer Straße in der Ortschaft Wremen entdeckt. In dem Wohnhaus sind zwei Wohneinheiten existend. Nach derzeitgem Ermittlungsstand der Polizei brach das Feuer aus bislang unbekannter Ursache in Abwesenheit der 77-jährigen Bewohnerin in deren Badezimmer im Erdgeschoss aus.
Obwohl sich der Brand auf das Badezimmer beschränkte, zogen Rauchgase und Ruß durch das gesamte Haus. Hiervon war auch die Wohnung im Obergeschoss betroffen, die von Alsylbewerbern syrischer Herkunft bewohnt wird. Sechs Kinder im Alter von 4 und 12 Jahren wurden vorsorglich in Kliniken gebracht, um zu überprüfen, ob möglicherweise eine Rauchgasintoxikation vorliegt. Die sechs Erwachsenen blieben nach derzeitiger Kenntnis vermutlich unverletzt. Im Einsatz waren die Freiwilligen Feuerwehren Wremen, Mulsum, Misselwarden und Dorum. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen etwa 75.000 Euro. Die Brandursachenermittlungen dauern an. Wer sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich unter Tel.: 04721 / 5730 an die Polizei Cuxhaven zu wenden.
Diese Meldung ist leider nicht ganz korrekt. Es wurden insgesamt 9 Personen zur Überwachung durch den Rettungsdienst in eine Bremerhavener Klinik gebracht.
Das Schließen von Türen bspw zu Schlafräumen kann lebensrettend sein. Nicht nur Rauchgase werden gut zurückgehalten sondern auch die Wärme. Darüber hinaus erhält das Feuer meist weniger Sauerstoff. Selbst einfache Zimmertüren setzen dem Feuer einen nicht zu vernachlässigenden Widerstand entgegen und helfen so eine Rettung zu ermöglichen.
Notwendiges Wissen für die Brandschutzerziehung/-aufklärung und die Erkundung (Überleben möglich?)
Als Brandschützer denkt man beim Feuerwiderstand in schwarz/weiß: Entweder ein Bauteil hat einen klassifizierten Feuerwiderstand oder es hat eben F 0. In der Praxis hat natürlich jedes Bauteil ein F X, nur es nicht klassifiziert bzw. getestet.
Um zu wissen, wie eine geschlossene Zimmertür beim Feuer wirkt, habe ich im Baumarkt die billigste Zimmertür mit einer Papierwabenfüllung für 24,50 € gekauft.
Im Brandcontainer habe ich eine Leichtbauwand aufgebaut, die mit 9,5 mm Gipskarton verkleidet wurde. Die Schrauben für die GK-Befestigung wurden in einem extra großen Abstand von ca. 30 cm gesetzt und nicht verspachtelt.
Die Brandlast bestand aus 5 Europaletten. Das Feuer war 3 m von der Tür entfernt.
Nach 16 min waren hinter der Tür 505 °C. An der Tür in 150 cm Höhe waren 194° C. Es bildeten sich Blasen. Anschließend drangen größere Mengen Rauch durch die verzogene Tür. Ein angrenzender Flur wäre verraucht.
Nach 23 Minuten war die Tür durchgebrannt. Auf der abgewandten Seite waren zu diesem Zeitpunkt 530 °C.
Bemerkenswert dabei, dass der Wandaufbau trotz unsachgemäßer Montage vollständig erhalten blieb. Direkt hinter dem Gipskarton betrug die Temperatur in 50 cm Höhe nur 60°C bei der Brandraumtemperatur von 530°C.
Eine vergessene PET-Flasche im Raum wurde nur geringfügig verformt. Fazit: Selbst solch eine ungenügende Brandschutzabtrennung hält das Feuer länger auf als gedacht. Es reicht allemal, um an dieser geschlossenen Tür vorbei zu flüchten. Man sieht auch an diesem Versuch deutlich, wie wichtig das Schließen der Türen bei einem Feuer ist.
zuletzt geändert am 10.01.2012 - Thomas Börner - Impressum
________________________________________________ Es wäre schön, wenn die Menschen sich so benehmen würden, als seien wir alle aufeinander angewiesen.