Moin,
ich kann das so nicht ganz unterschreiben.
Respekt auch von mir davor, dass der Einsatz offenkundig so gut abgearbeitet wurde und die taktischen Entscheidungen keiner weiteren Erklärung bedürfen.
Was die Schutzkleidung angeht, sehe ich die Sache allerdings vollkommen anders.
Vorweg gesagt, kenne ich die Situation bei der Wehr noch relativ gut, was vorhandene Schutzkleidung und deren Lagerung angeht.
Ein Einsatz ist nie auf die leichte Schulter zu nehmen, ganz besonders in einem solchen Fall, wo Leben auf dem Spiel steht, deswegen ist es hier besonders wichtig die routinemäßigen Dinge wie ausrüsten vernünftig zu erledigen, denn die Probleme werden am Einsatzort anfangen und müssen nicht schon vorher bestehen. Ich kann die weggelassene Hose bei einer Ölspur verstehen, und bewerte es dabei als nicht so dramatisch, aber bei einem Feuer mit dem deutlich größeren Risiko niemals.
Es gibt auch keine Entschuldigungen für mich wie die angesprochenen Varianten, die Kleidung sei bei einem vorherigen Einsatz beschädigt worden, verdreckt oder noch nicht beschafft. In den ersten beiden Fällen hat die Kleidung schon einmal dafür gesorgt, das nicht die Haut sondern die Klamotte etwas abbekommen hat, also ist es eher ein Grund sie immer zu tragen, im letzen Fall ist der Einsatz schon lange im Vorfeld ausgeschlossen gewesen und die Hektik eines Einsatzes ändert daran überhaupt nichts.
Übrigens war es meine ich der Unfall in Untergrombach, bei dem die Kameraden aufgrund eines vorangegangenen Einsatzes die Klamotten in der Wäsche hatten und just beim nächsten Alarm kommt es zu einem Unfall mit Backdraft und Durchzündung und die ungeschützten (bzw. in dem Fall mit schlechterer Schutzkleidung geschützten) Kameraden werden schwer verletzt. Also spricht die Variante nur für einen Pool an Ersatzkleidung nicht für Jeans oder sonstigen Kram.
Warum sollte die Presse denn auch noch wegschauen? Es reicht doch wenn viele Feuerwehren selbst schon darüber hinwegschauen (Hechthausen ist nicht gemeint!!!) oder das Verhalten gutreden im Sinne von: ist schon immer gutgegangen, bzw. wird bestimmt nicht wieder passieren, was es jedoch sicherlich wird. Wenn es die Wehren nicht geregelt bekommen, soll es wenigstens der Bürger wissen, der dann evtl. eine höhere Versicherung abschließen kann (etwas bösartig gesagt, aber im Kern auch so gemeint), oder aber wenn es ein Versäumnis der Gemeinde ist, dann soll der Bürger dies auch so erfahren, in dem der Einsatzleiter der Presse z.B. erklärt, das ein Innenangriff nicht möglich war, da die Gemeinde nicht die dafür erforderlichen Überhosen zur Verfügung stellt, o.ä.

Sich Gedanken zu machen, wie man Versicherungsbetrug bereits im Vorfeld in die Einsatzplanung einbeziehen kann, halte ich darüber hinaus für den komplett falschen Weg.
Die hier verschwendeten Energien, hätte man auch im Vorfeld dafür verwenden können, auf die Einhaltung der UVV zu pochen und damit solche Unfälle zu vermeiden, bzw. mindestens zu mildern. Dem Verunfallten ist mit einer Leistung der Kasse nach dem Unfall viel weniger geholfen, als mit ein wenig Einsatz der Führungskräfte im Vorfeld.
Wer die Zeit findet nach einem Unfall den Helm zu reichen, der sollte geschlagen werden dafür, das er vorher nicht die Zeit gefunden hat, denn diese gab es mit Sicherheit.

PS: übrigens war ich lange genug in einer Feuerwehr, in der nie! ohne die entsprechende Schutzkleidung ein Einsatz bewältigt wurde. Es mag daran liegen, das diese Feuerwehr vor einigen Jahren mehrere Verletzte und Schwerstverletzte bei einem Feuer zu beklagen hatte (damals allerdings nicht aufgrund fehlender, sondern aufgrund von in der damaligen Zeit gültiger Bekleidung, die den Gefahren eines Feuers einfach nicht gewachsen war), jedenfalls brauche ich keine Belehrungen es sei nicht machbar, o.ä. denn das Gegenteil ist der Fall. Es ist sicherlich solange nichts passiert nicht der einfachste Weg, sollte jedoch etwas geschehen wäre es der einzige richtige Weg gewesen.
Carl Philipp Wrede
-alles meine Meinung-

Moin

ich möchte bei der ganzen Diskussion mal einen ganz wichtigen Punkt ins Spiel bringen. Es geht um eure Gesundheit!!!

Ich denke, da sollte man alle Möglichkeiten die moderne Schutzkleidung bietet auch nutzen.

Gruß ff

Hallo Klopfer,
das sollte doch in keinstem Sinne in richtung "Versicherungsbetrug" gehen. Doch sei doch mal ehrlich. Überprüfst Du denn vor einem Einsatz Deine Kameraden auf Vollständigkeit der persöhnlichen Schutzausrüstung? In solch einer Lage hat der Gruppenführer oder Ortsbrandmeister doch wichtigere Dinge zu tun.
Ich wollte doch nur sagen daß wir die Kirche im Dorf lassen sollen und nicht alles anprängern sollen wenn man Fehler sieht. Ich weiß nicht wie es in Deiner Ortswehr zugeht. Man kann das 1000 mal erzälen nie ohne Eure Schutzausrüstung. Und doch sind immer wieder Kameraden welche irgendwas nicht dabei führen. Selbstverständlich gehört der Schutzhelm, die Handschuhe, die Hose usw. immer dazu. Die Sicherheit geht jedem etwas an. Wollte nur sagen daß man nicht immer gleich bemängeln sollte. Vielleicht hat sich der Kamerad auf dem betroffenem Foto ja selbst erkannt. Warscheinlich ärgert er sich daß er keine Handschuhe oder mit Jeans da stand. Beim nächsten mal denkt er ganz bestimmt drüber nach. Vielleicht achtet er auch beim nächsten mal auf seinen Kameraden welcher sich neben ihm in der Fahrzeughalle ankleidet.
Bis dahin,
Gruß - Bingo

@Snüffelstück!!

Ich wollte ja niemanden "anzeigen". Nur wenn ich, egal wo ich tätig bin, in den Einsatz gehe, ob als Notarzt oder nicht, dann habe ich die Bekleidung der Organisation zu tragen. Und wenn die Ra´s, wie Du ja schreibst, diese getragen haben, frage ich mich halt, warum es der Notarzt dann nicht tut. Mehr sollte es eigentlich nicht sein...

Zitat von Bingo

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...Überprüfst Du denn vor einem Einsatz Deine Kameraden auf Vollständigkeit der persöhnlichen Schutzausrüstung? In solch einer Lage hat der Gruppenführer oder Ortsbrandmeister doch wichtigere Dinge zu tun.

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Ich für meinen Teil denke, dass jeder für sich selbst zuständig ist und nicht der Gruppenführer o.Ä.. Wie du schon sagst, der Gruppenführer hat viel wichtigere Dinge zu tun als sich um die Kleidung seiner Leute zu kümmern.

Wie firefighter schon sagte, es ist unsere/eure Gesundheit.

Wenn ein Einsatz ist, fahre ich nach Hause und hole meine Klamotte (alle) und dann fahre ich zum Gerätehaus. Ansonsten fange ich nicht an zu Arbeiten. (Das ist meine Meinung und muß nicht auf andere zutreffen)

Wünsche allen wenig und Unfallfreie Einsätze
______________________
Gruß S.O.S.

@Bingo:

Sicherlich hast Du Recht! Man sollte die Kirche im Dorf lassen und vielleicht über kleinere, unbedeutende Fehler hinwegsehen! Damit meine ich allerdings beispielhaft den getragenen (Ehe-)Ring, die Halskette, die Armbanduhr oder den Ohrstecker. Da will auch ich mich nicht ausschließen.

Was allerdings die Bekleidung und die persönliche Schutzausrüstung angeht, muss ich klopfer und firefighter uneingeschränkt Recht geben. Es geht doch darum, dass die eingesetzten Kameraden heil aus jeder Einsatzsituation herauskommen. Und wenn dann Kameraden mit PA in den Innenangriff gehen und dabei die "Arbeitsjacke" tragen, halte ich es schon für bedenklich. Dafür gibt es nun mal die Überjacke!

Nun könnte man sagen: "Jeder ist für sich selber verantwortlich!" und sicherlich stimmt Deine Aussage, das GF und/oder OrtsBM bei so einem Einsatz wichtige Dinge zu tun haben. Letzendlich ist aber gerade der Gruppenführer auch für die Mannschaft, seine Mannschaft, verantwortlich! Und damit ggf. auch mit verantwortlich für das, was Einzelnen seiner Mannschaft passiert.

Man kann, ohne jemanden anprangern zu wollen, nur an jeden Einzelnen appelieren, sein Verhalten einmal zu überdenken und solche Situationen, und Blaulicht schrieb es ja bereits, intern einmal aufzuarbeiten.

MfG

Poli

Hallo ich bin auch eurer Meinung,
aber Ihr weicht immer mehr vom Thema ab.Bin zwar kein Add aber im Moment scheint es hier in meinen Augen nur um die Ausrüstung zu gehen.

@Rettungszelle!

Ich stimme Dir "eigentlich" zu. Nur unterliegen die Notärzte nicht dem DRK! Es besteht ein Vertrag mit dem DRK (den ich nicht genau kenn), aber die Notärzte, die auch nebenbei in ihrer Arztpraxis arbeiten, sind dafür selbst verantwortlich! Von daher trenn bitte in Sachen Bekleidung die Notärzte von den Rettungsdienstlern. Ich wünschte auch das es anders wär, aber es ist so geklärt und von daher müssen sie wissen was sie anziehen. Wir bieten nur an!