Nachdem mein \"Dampf-Mobil-Telefon\" seinen Geist gegeben hat, habe ich mir auch eine solchen \"neumodernen\" Kram (Android) besorgt. Anfang war ich skeptisch ob sich das lohnt. Vom Telefon und den normalen Funktionen mal abgesehen, habe ich ein paar Geschichten gefunden, die sich auch für die Feuerwehr bzw den Helfer ohne Uniform lohnen:
- Dienstbücher, Dienstpläne, Übersichten und Listen als PDF immer dabei. - Gefahrgut-Helfer-App - Erste Hilfe-Apps (z.B. DRK nur IPhone, Östereich. RK, ASB) - Taschenkarten-Ersatz HELD-Schema Erste-Hilfe-Schema
Daneben gibt es noch einige andere Feuerwehr-Apps, wie Knotenkunde, ASÜ, Schaum- und Wasserförderungsberechnung. Ideen sind natürlich auch Karten, Hydrantenpläne u.ä.
Wichtig scheint mir, dass das Smartphone dafür einigermaßen robust und wasserunempfindlich ist und dass die Daten mt Kennwörtern geschützt sind, bzw. der Zugriff gesichert ist. Hierzu gibt es auch Apps, mit denen man im Falle eines Verlustes das Telefon orten oder auch fern-sperren/-löschen kann.
________________________________________________ Es wäre schön, wenn die Menschen sich so benehmen würden, als seien wir alle aufeinander angewiesen.
Hmm, Apps wie eine Einsatz-Taschenkarte halte ich für wenig realistisch. 1.) weil jeder GF auch ohne eine Handy seine Aufgaben kennen sollte, 2.) weil es meiner Meinung nicht wirklich gut zu gebrauchen ist. Was ich aber sehr sinnvoll finde sind Programme wie SMS-Alarm oder so.
wir haben vor langer Zeit eine klare Aussage getroffen: "Handys haben im Feuerwehreinsatz nichts zu suchen !!! " Dann wurde jedem Kameraden ein Wertbeutel übergeben. Diesen kann er auf den Fahrzeugen in den Wertboxen platzieren. Auf dem ELW ist ein Handy. Diese Nummer ist allen bekannt. Natürlich dürfen die Kameraden es auch alle nutzen.
Und dann kam die APP-Diskusion :-) Da unser Laptop auf dem ELW liegt fanden viele Smartphone-Besitzer ihr Gerät für Unverzichtbar. Die Lösung war dann ganz einfach. Wir haben auf dem Erstangreifer nun einen Tablet PC mit Android. Alle "wichtigen" Apps sind auf diesem Gerät. Der Gefahrguthelfer mit den Ericards ist wirklich sehr gut. Desweiteren haben wir alle ADAC-Rettungskarten als PDF installiert. Die Android-Verion von CRS ( Crash Recovery System ) gefällt uns absolut nicht. Für das Geld zu wenig Informationen. Desweiteren wurde das Atemschutzüberwachungsapp installiert. Aber auch dieses überzeugt uns absolut nicht. Aber immer noch besser als keine Überwachung zu haben ( es gibt ja leider noch so einige ).
Im großen und ganzen ist also auch bei uns " Android " ein Hilfsmittel.
Kleiner Nachtrag: Habe gerade die Android- und iPhone-App Definow! gefunden (nach einem Tipp im Lauffeuer. Hier gefällt mir besonders die Defi-Suche (man kann im Internet ganz einfach bekannte aber noch nicht eingetragene Defis nachtragen) mit Routenplaneranbindung. Interessant sind auch die Erste-Hilfe-Tipps und das Abspielen des Reanimations-Rhythmus (30/2).
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Ein Handy hat nichts in der Einsatzjacke eines FA zu suchen! Darüber braucht man doch nicht diskutieren, oder ?!?!?!
Zitat von eelserKleiner Nachtrag: Hier gefällt mir besonders die Defi-Suche (man kann im Internet ganz einfach bekannte aber noch nicht eingetragene Defis nachtragen) mit Routenplaneranbindung. Interessant sind auch die Erste-Hilfe-Tipps und das Abspielen des Reanimations-Rhythmus (30/2).
In beiden Fällen gilt:
Der Notfall tritt ein ..... man muss ihn bemerken ...... man muss handeln - Das alles kostet Zeit!
Der Erkrankte / Verunfallte hat vom Ereigniseintritt an ca. 3 Minuten.
Und jetzt fängt der Potentielle Ersthelfer an, sein Wunderwutz auszupacken, und sich die App´s durchzulesen. Dann rennt er weg, weil es 3 Straßen weiter einen AED geben soll (bestenfalls hat der Laden gerade zu).
Sorry, ich halte gerade eine solche App für äußerst gefährlich! Die Leute glauben, sie brauchen keinen EH- Lehrgang mehr, weil ihr ach so tolles Handy ja eh alles kann. Und dann geht wertvolle Zeit verloren, weil der Ersthelfer erstmal die passende App finden muss. Und bei dem ganzen getippe wird der Notruf ganz vergessen. Jeder der an einen solchen Ersthelfer gerät, ist verloren!!!!
Willkommen im 21ten Jahrhundert
---------------------------------------------------------------- Erfahrung ist der Name, den der Mensch seinen Irrtümern gibt. (Oscar Wilde)
Zitat von TeelichtlöscherEin Handy hat nichts in der Einsatzjacke eines FA zu suchen! Darüber braucht man doch nicht diskutieren, oder ?!?!?!
Doch! - darüber muss man diskutieren. Eben gerade weil ein Handy heut nicht mehr das ist, was es vor fünf Jahren war.
Klar, im Innenangriff, bei Gasgefahr, usw. hat es nichts zu suchen aber grundsätzlich muss man sich m.E. schon dem Wandel der Zeit stellen und zumindest diskutieren, ob das was gestern richtig war auch heute noch richtig ist.
Die Meinung zum AED-App teile ich. Die Suche kostet viel zu viel Zeit. Entweder man sieht einen AED oder weiß sicher, dass er in unmittelbarer Nähe greifbar ist oder man handelt herkömmlich.
Eine nette Spielerei ist übrigens ein Zubehör für das iPhone: Eine Fingerklemme mir Kabel und Stecker sowie das dazugehörige App und schon wird aus dem iPhone ein voll funktionsfähiges Pulsoxy. Habe ich im Fernsehen gesehen. Eine Bezugsquelle habe ich allerdings noch nicht gefunden.
Ein Pulsmess-App für das iPhone hingegen habe ich getestet. Dabei legt man die Fingerkuppe auf die LED-Lampe des iPhones, auf dem Screen wird dann der Puls angezeigt. Wenn man Puls damit messen kann, ist die Messung ziemlich genau. Allerdings gelang mir die Messung bei etwa 20 Versuchen nur etwa 6 mal (Puls war aber immer vorhanden ). Somit ist sowas eindeutig Spielkram.
Eine schöne kontroverse Diskussion. Auf der einen Seite bieten die Geräte heute einen guten Nutzen auch für Einsatzkräfte - auf der anderen Seite kann es dazu führen, dass der Besitzer dem Smartphone die Verantwortung übergibt und damit spielt, anstelle zu handeln, wie Teelichtlöscher bemerkt.
Tatsache ist, dass viele heute ein solches Gerät in der Tasche haben und man damit zu rechnen hat auch an Einsatzstellen oder bei Unfällen (privat) mit Apps zu tun zu bekommen. Es geht NICHT darum, an der EST das Smartphone auszupacken. Der Hauptnutzen liegt meiner Meinung nach darin, sich mit der Materie auseinander zu setzen.
- Die Defi-Suche an meiner Arbeitsstelle oder an einem häufig besuchten Ort, wenn noch kein Notfall eingetreten ist. - Sobald ich privat oder ohne Alarmierung an eine Unfallstelle komme: Die Abfrage eines Standorts in unbekannter Umgebung z.B. auf untergeordneten Strassen oder wenn die Markierungen auf den Leitpfosten nicht erkennen kann. - Die Sicherheit des Ersthelfers der weiß er hat eine Gedankenstütze in der Tasche.
Und dann doch für alle ohne Datenverbindung auf einem der Einsatzfahrzeuge: - Das Abfragen der Stoffnummer nachdem ich die Gefahr als solche erkannt und eine Absperrung veranlasst habe.
Nebenbei: vielfach spielt man mit den Teilen rum, schießt Vögel kaputt oder daddelt Kugeln durch ein Labyrinth. Wenn dann auch "nützliche" Anwendungen auf der Kiste sind, kann manb sich ja auch mal damit beschäftigen.
Ein Vergleich: Feuerwehrpumpen tragen eine Kurzbeschreibung zur Inbetriebnahme auf der Abdeckung. Mindestens jeder Maschinist muss aber die Pumpe ohne diese Anleitung bedienen können - deswegen brauche ich sie aber auch nicht abzukleben. Ich denke persönlich wir kommen an den Dingern nicht vorbei - sollten die Gefahren erkennen und beurteilen und einen möglichen Nutzen daraus zeihen.
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in meinen Augen hat ein Handy in der Tasche eines FA nichts zu suchen. Zumindest nicht im Einsatzfall. Maximal auf einem ELW. Denn: - es lenkt ab, durch Anrufe etc. - es besteht die Gefahr der Überhitzung des Akku - es können unterschiedliche, gar falsche Informationen übermittelt werden - der Informationsfluss findet nicht den korrekten Weg (Über den Einsatzleiter zu den einzelnen Trupps) - bei Großschadenslagen werden dringend benötigte Netzressourcen dadurch belegt
Grundsätzlich finde ich Smartphones in den Händen von FA aber dennoch sinnvoll. Nämlich dann, wenn sie es in ihrer Freizeit nutzen. Nehmen wir mal das Beispiel der "Defi-App". Wer sich in Zeiten an denen kein Notfall herscht über diese App über vorhandene AED´s in der Nähe seines üblichen Aufenthaltsortes informiert, kann auf diese AED´s evtl. im Notfall zurückgreifen.
Gruß Mini
...eine Spur hinterlasse ich, auf diesem Planeten.
Zitat von Mini - es können unterschiedliche, gar falsche Informationen übermittelt werden - der Informationsfluss findet nicht den korrekten Weg (Über den Einsatzleiter zu den einzelnen Trupps) - bei Großschadenslagen werden dringend benötigte Netzressourcen dadurch belegt
Ganz wichtiges Thema: Es muss klar sein, dass Führungsmittel, was Mobiltelefone in diesem Zusammenhang dann sind, nur in die Hände der Führungskräfte gehören. Stichwort: Führungsvorgang... Auch haben, Smartphone hin oder her, Mobiltelefone (insbesondere mit Kameras) an den ESt nichts zu suchen. Zu schnell ist mal ein Bild geschossen und über veröffentlicht ohne sich Gedanken über die Folgen gemacht zu haben.
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Bei der Fragestellung oben hätte ich mir eine weitere Unterteilung gewünscht. Die Antwort Nummer lässt offen ob diese Antwort von Besitzern eines Smartphones gegeben wurde oder von Smartphoneusern.
Ich selber habe einige Dinge noch vor ein paar Monaten als unnütz betrachtet, die ich heute am Apfelschnacker nicht mehr missen möchte.
Ich kenne viele Leute die einst sagten "mit meinem Telefon muss ich nur telefonieren können". Wer drei Wochen lang ein smartphone mit Datenflat hat, gibt gewisse Dinge nicht wieder her. Damit meine ich nicht, von unterwegs auf facebook zu gehen oder so, sondern nützliche Tools.