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Dieses Thema hat 12 Antworten
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 Quasselecke
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Blaulicht Offline

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Beiträge: -990157

27.05.2015 07:25
Warnung für Cuxhaven - Wolke zieht Richtung Cuxhaven Antworten

In der deutschen Bucht ist ein Frachter in Seenot geraten.
Nachdem ein Feuer ausgebrochen war, wurde dieses zunächst als gelöscht angenommen. Später entwickelten sich in der Ladung, welche vermutlich aus Kunstdünger besteht, eine gewaltige Rauch- / Gas-Entwicklung. Die verletzte 20köpfige Besatzung wurde mit einem Seaking-Hubschrauber evakuiert und nach Bremerhaven geflogen.

Derzeit können keine Löschversuche unternommen werden. Die giftige Wolke wird durch den Nordwestwind derzeit Richtung Küste getragen. Die Bevölkerung wird gewarnt - angeblich bestehe jedoch keine Gefahr.

Der Luft- und Seeraum raum über und um Helgoland wurde weiträumig gesperrt.

Explosionsgefahr auf der Nordsee - stinkende Wolke erreicht die Küste | tagesschau.de

Blaulicht

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Beiträge: -990157

27.05.2015 07:33
#2 RE: Explosionsgefahr auf Frachter - Gefahr für Cuxhaven? Antworten

Im Verlauf des gestrigen Tages hat das Havariekommando 36 Personen zu einer vorsorglichen Kontrolle in Krankenhäuser ausgeflogen, da sie Rauchgasen ausgesetzt waren. Die Messung der Analytischen Task Force (ATF) hat ergeben, dass die Situation an Bord der „PURPLE BEACH“ keinen weiteren Personaleinsatz auf dem Havaristen zulässt.

„Wir werden in dieser Situation keine Einsatzkraft gefährden. Weiter haben wir luft- und seeseitig einen Sicherheitsradius von fünf Kilometern um das Schiff eingerichtet, da wir chemische Reaktionen, wie Explosionen nicht ausschließen können “, erklärt Hans-Werner Monsees, Leiter des Havariekommandos.

Zudem gab es gegen frühen Abend immer wieder Phasen in denen eine eindeutige Rauchentwicklung zu sehen war. Zwischenzeitlich hat die Temperatur an der Außen-
haut des Havaristen rund 45 Grad Celsius erreicht. Das Fluten des Laderaums mittels Wasser ist aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich. Die Ursache für die Rauchentwicklung ist weiterhin unklar. Das Havariekommando versucht weiter herauszufinden, welche Reaktion für den Zustand der „PURPLE BEACH“ verantwortlich ist.

Ein Teil des Verkehrstrennungsgebietes Jade Approach ist ebenfalls von der Sperrung betroffen. Die zuständige Verkehrszentrale informiert die Schifffahrt.
Derzeit befinden sich fünf Schiffe (NEUWERK, MELLUM, HERMANN MARWEDE, VOGELSAND, NORDERGRÜNDE) im Einsatzgebiet.
Insgesamt sind 85 Einsatzkräfte an der Bewältigung der Havarie beteiligt.

Blaulicht

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Beiträge: -990157

27.05.2015 07:37
#3 RE: Explosionsgefahr auf Frachter - Gefahr für Cuxhaven? Antworten

Für die Kreise Wittmund, Friesland, Cuxhaven, Ammerland, Wesermarsch und für die Städte Wilhelmshaven und Bremerhaven gibt das Havariekommando vorsorglich eine Gefahrenmitteilung heraus. Die Bevölkerung wird vorsorglich gebeten, die Fenster und Türen geschlossen zu halten, da sich bei der Havarie der PURPLE BEACH eine geruchsbelästigende Wolke gebildet hat. Nach ersten Erkenntnissen besteht keine unmittelbare gesundheitliche Gefährdung. Die Gefahrenmitteilung wird bis auf Weiteres aufrecht erhalten.

Hintergrund der Warnung sind Meldungen aus den Städten Bremerhaven und Cuxhaven über eine Geruchsbelästigung. Bestätigt wurde diese Meldung ebenfalls vom
Ölüberwachungsflugzeug des Havariekommandos. Während eines Kontrollfluges zum Havaristen, konnte die Besatzung den Geruch von Düngemitteln wahrnehmen. Während der Nacht, hat das Mehrzweckschiff die Luft am Rande des eingerichteten Sicherheitsradius (5km) detektiert. Es konnten keine Gefahrstoffkonzentrationen in der Luft entdeckt werden. Das Havariekommando hat weitere Messungen an Land veranlasst. Bisher konnten auch hier keine Gefahrstoffkonzentrationen in der Luft festgestellt werden.

Ziel des Havariekommandos ist es, die Geruchsbelästigung zu vermindern. Hierfür sollen die Mehrzweckschiffe MELLUM und NEUWERK einen Sprühnebel aus Wasser über die austretenden Dämpfe am Havaristen legen.

Blaulicht

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Beiträge: -990157

27.05.2015 15:18
#4 RE: Explosionsgefahr auf Frachter - Gefahr für Cuxhaven? Antworten

Zum derzeitigen Zeitpunkt sind die NORDIC und NEUWERK damit beschäftigt, die Rauchwolke mit einem massiven Wassereinsatz weiter einzudämmen. Beide Schiffe haben sich unter Gasschutzbetrieb bis auf ca. 100 Meter an die PURPLE BEACH angenähert. Der Umfang der Rauchwolke wurde seither sichtlich reduziert. Das Ziel des
Havariekommandos ist es, die Schiffshaut zu kühlen, um weitere Reaktion des Düngemittels zu verhindern.

Ein Hubschrauber der Bundespolizei ist im Einsatzgebiet, um die Kräfte zu unterstützen. Der Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE und die MELLUM sind weiterhin im Seegebiet. Die Reederei und das Havariekommando arbeiten weiter daran, dass vorhandene Brandbekämpfungskonzept anzupassen, um einen Kräfteeinsatz auf dem Schiff zu ermöglichen.

Blaulicht

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Blaulicht Offline

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Beiträge: -990157

27.05.2015 16:30
#5 RE: Explosionsgefahr auf Frachter - Gefahr für Cuxhaven? Antworten

Alle Verletzten wurden mittlerweile aus den Krankenhäusern entlassen.
Der massive Angriff mit Wasserwerfern auf das Deck der PURPLE BEACH zeigt weiterhin Erfolg beim Eindämmen der Rauchwolke. Die NEUWERK bereitet sich für einen gezielten Kräfteeinsatz unter Verwendung von B- Schläuchen vor, hierbei wird über Mannlochdeckel der Laderaum des Havaristen gezielt geflutet. Im Laderaum befinden sich rund 5000t Düngemittel vom Typ Nitrophoska 15+15+15+2 S.

Das Havariekommando arbeitet an einem Assessment für einen geeigneten Notliegeplatz, um zu einem späteren Zeitpunkt den Havaristen in einen sicheren Hafen zu verschleppen.

Es wurden 25 Luftmessstellen an der Küste eingerichtet, diese werden im zwei Stunden Rhythmus kontrolliert. Es gab bisher keine Feststellungen oberhalb der Nachweisgrenze und es besteht keine Gefahr für die Atemwege und Gesundheit.

Sollten Bürger zum Umgang mit der Geruchsbelästigung Fragen haben, können Sie das Havariekommando in der Zeit von 9 -18 Uhr unter der Rufnummer 04721 500 371 erreichen.

Blaulicht

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28.05.2015 10:16
#6 RE: Explosionsgefahr auf Frachter - Gefahr für Cuxhaven? Antworten

Wenige Stunden nach Beginn der Löscharbeiten, musste sich die NEUWERK aus technischen Gründen vom Havaristen zurückziehen.
Einer der drei Schläuche zum Havaristen war gebrochen und ein Teil der Filteranlage muss überprüft werden.
Das bisher eingeleitete Seewasser scheint seine Wirkung zu entfalten.
Die Rauchentwicklung ist vorerst stark zurückgegangen, obwohl die Maßnahmen nach wenigen Stunden beendet wurden.

Die NORDERGRÜNDE, MELLUM und NORDIC mussten in der Nacht nicht eingreifen.
Die Wetterbedingungen vor Ort lassen es derzeit nicht zu, dass ein anderes Schiff die Schläuche übernehmen kann.
Wellenhöhen bis zu 3m und Gewitterböen um die 6 Beaufort (39-49km/h) behindern derzeit die Arbeiten am Havaristen.

Das Havariekommando nutzt die Wetterverschlechterung, um aufgebrauchte Ausrüstung zu ersetzen und Einsatzkräfte auszutauschen.

Blaulicht

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29.05.2015 10:29
#7 RE: Explosionsgefahr auf Frachter - Gefahr für Cuxhaven? Antworten

Seit gestern Abend ist die Bekämpfungsflotte wieder vollständig.
MELLUM und NEUWERK sind wieder im Einsatzgebiet.
An Bord der Schiffe befinden sich zwei Brandbekämpfungseinheiten, ein Notarzt, ein Rettungsassistent, drei Mitarbeiter der Analytischen Task Force und neues Einsatzgerät (Schutzanzüge, Schläuche, etc.).

Die Bekämpfungsflotte ist damit für einen weiteren mehrtägigen Einsatz gerüstet.

Die Vorbereitungen für die Reduzierung der Rauchentwicklung und das Kühlen der PURPLE BEACH haben begonnen. Das Mehrzweckschiff NEUWERK misst erneut die Atmosphäre am Havaristen auf mögliche Gefahrstoffe.

Die Einsatzkräfte vor Ort werden versuchen, den Laderaum über Schläuche mit Seewasser zu befüllen. Die Lage des Havaristen ist unverändert. Es steigt eine leichte Rauchwolke aus dem
Laderaum auf. Die Wetterbedingungen vor Ort verbessern sich zusehends.

Blaulicht

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30.05.2015 08:27
#8 RE: Explosionsgefahr auf Frachter - Gefahr für Cuxhaven? Antworten

Am frühen Freitagabend hat das Havariekommando die Löscharbeiten planmäßig bis samstagfrüh unterbrochen.
Rund 2000t Seewasser befinden sich im Laderaum. Das Schiff wird nun mittels Feuerlöschmonitoren weiter heruntergekühlt. Dies soll die Rauchentwicklung weiter reduzieren und die Arbeitssicherheit an Bord erhöhen.

Sollte sich bis Samstag kein neuer Rauch bilden, wird ein Messtrupp das Schiff betreten. Seine Aufgabe ist es, auf dem gesamten Schiff Wisch- und Luftproben zu nehmen.
Daneben soll der Schiffs- und Ladungszustand ermittelt werden. Dafür wird der Messtrupp unter anderem den Maschinenraum, den Laderaum und die Decksaufbauten überprüfen.

Freitagmittag waren sechs Mitglieder einer Brandbekämpfungseinheit (BBE)an Bord der PURPLE BEACH. Sie haben vier Schlauchverbindungen zwischen dem Havaristen und dem Mehrzweckschiff NEUWERK hergestellt. Am Nachmittag ging erneut BBE-Mitglieder an Bord und konnten zwei weitere Schläuche anbringen.

Blaulicht

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30.05.2015 10:33
#9 RE: Explosionsgefahr auf Frachter - Gefahr für Cuxhaven? Antworten

Das Havariekommando hat den Sicherheitsbereich um die PURPLE BEACH auf zwei Seemeilen (3,7 km) verkleinert. Der Sicherheitsbereich soll den Handlungsspielraum der Einsatzkräfte erhöhen.

Die Einsatzkräfte haben seit dem Ende der Löscharbeiten eine Verringerung der Rauchentwicklung am Havaristen festgestellt. Derzeit gibt es minimale Rauchentwicklung an Bord der PURPLE BEACH. Die NORDIC bekämpft diese mit ihrem Feuerlöschmonitor.

Unterdessen verschlechtern sich die Wetterbedingungen im Seegebiet erneut. Windstärken mit bis zu acht Beaufort (62–74km/h) und Wellenhöhen über 2 Meter, verhindern ein Übersteigen auf den Havaristen. Der Einsatz des Messtrupps (Analytische Task Force) auf dem Havaristen ist unerlässlich für den Fortgang der Bergungsarbeiten.
Die Analytische Task Force soll auf dem gesamten Schiff Wisch- und Luftproben nehmen sowie den Schiffs- und Ladungszustand ermitteln. Nach der Datenauswertung können die Arbeitsschutzmaßnahmen für das Schiff festgelegt werden. Das Havariekommando wartet auf eine Wetterverbesserung, um diese Maßnahmen durchzuführen.

Da zum jetzigen Zeitpunkt die Gefahr einer Geruchsbelästigung gebannt scheint, wird das Havariekommando das Bürgertelefon vorerst abschalten (30.5.15/12 Uhr).

Blaulicht

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01.06.2015 07:32
#10 RE: Explosionsgefahr auf Frachter - Gefahr für Cuxhaven? Antworten

Samstagabend hat die Analytische Task Force die PURPLE BEACH für Winschmanöver (abseilen aus einem Hubschrauber) mit reduzierter Schutzkleidung freigegeben.
Das Ergebnis wurde genutzt, um am späten Abend erneut Mitglieder einer Brandbekämpfungseinheit (BBE)auf den Havaristen zu bringen.
Trotzt der widrigen Wetterbedingungen ist es der Crew eines Bundespolizeihubschraubers, den Besatzungen der Schiffe und den BBE-Mitgliedern gelungen, einen erneuten Löschvorgang einzuleiten.

Der Hubschrauber der Bundespolizei hat die Mitglieder der BBE von der MELLUM zum Havaristen geflogen.
Parallel dazu ist die NEUWERK erneut längsseits zum Havaristen gegangen. Die BBE-Mitglieder haben sechs Schläuche von der PURPLE BEACH auf die NEUWERK übergeben.

Das Havariekommando hat entschieden, den Laderaum weiter zu fluten.
Seit der Nacht wurden keine Rauchentwicklungen mehr beobachtet.
Der Löschvorgang wurde Sonntagmorgen gestoppt. Im Laderaum befinden sich derzeit geschätzte 6000m³ Seewasser.

Die MELLUM und NEUWERK kühlen das Schiff mit ihren Feuerlöschmonitoren weiter ab, um die Situation an Bord der PURPLE BEACH weiter zu stabilisieren.
Im Einsatzgebiet führen die NEUWERK und MELLUM kontinuierlich Messungen durch. Gesundheitsgefährdende Stoffe konnten bisher nicht entdeckt werden.


Am frühen Sonntagnachmittag waren erneut Einsatzkräfte an Bord des Havaristen und haben Wisch- und Luftproben entnommen sowie den Schiffs- und Ladungszustand ermittelt. Die Auswertung der ATF hat ergeben, dass dem Einlaufen der PURPLE BEACH nichts entgegensteht. Die Einsatzkräfte haben unter anderem den Maschinenraum, die Aufbauten und das Deck untersucht. Das Notliegeplatzassessment des Havariekommandos ist ebenfalls abgeschlossen. Hier werden Faktoren, wie z.B. der Tiefgang des Havaristen berücksichtigt und dann ein entsprechender Notliegeplatz für den Havaristen festgelegt. Das Havariekommando hat entschieden, dass die PURPLE BEACH einen Notliegeplatz im Wilhelmshavener Jadeweserport erhält. Das Havariekommando hat die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet.

Die Reederei der PURPLE BEACH hat bereits ein Bergungsunternehmen beauftragt.
Das Havariekommando und das Bergungsunternehmen wollen die Vorbereitungen für die Fahrt nach Wilhelmshaven morgen früh abschließen. Anschließend wird sich der Schleppverband von der Tiefwasserreede in Richtung Wilhelmshaven bewegen. Der Sicherheitsbereich um die PURPLE BEACH, bleibt während der gesamten Schleppreise bestehen.

Blaulicht

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