Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 

Blaulicht-Cuxhaven.de
Das regionale Forum für Retter in Stadt & Landkreis Cuxhaven

Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 19 Antworten
und wurde 1.694 mal aufgerufen
 Quasselecke
Seiten 1 | 2
Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

06.11.2009 09:04
Ungewöhnliche Einsatzlage nach Erdwärmebohrung Antworten

Erdwärme wird immer beliebter. Dafür wird im Regelfall sehr tief gebohrt. Auch bei mir in der Straße hat schon eine Erdwärmebohrung stattgefunden.

Dass hierdurch ganz erhebliche aber bisher unterschätzte Gefahren auftreten zeigt ein Einsatz in Wiesbaden, der aktuell noch läuft.

Bei einer Erdwärmebohrung ist man in über 100 Metern Tiefe auf eine Wasserader gestoßen.

Seit gestern strömen nun über 5m³ Wasser je Minute an die Oberfläche - und das mitten in einem Wohngebiet.

Feuerwehr und THW sind im Großeinsatz, um die Fluten zu stoppen. Aktuell versucht man Beton in das Loch zu füllen. Dieses ist jedoch schwer weil das Wasser mit hohem Druck nach oben kommt.

Jemand eine Idee was wir bei uns in solchem Fall machen könnten?

Was wären sinnvolle Erstmaßnahmen?
Auf was muss man sich einstellen?
Wen kann man zu Rate ziehen?

Blaulicht



Rundumleuchte

Mini Offline



Beiträge: 2.387

06.11.2009 09:39
#2 RE: Ungewöhnliche Einsatzlage nach Erdwärmebohrung Antworten

Ganz Einfach,

zweites Loch bohren,

und als Abfluss benutzen.

Gruß
Mini





Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken, ist das seltenste Geschenk der Natur.
(Friedrich der Große)




~http://www.feuerwehr-dorum.de~

Mini Offline



Beiträge: 2.387

06.11.2009 09:42
#3 RE: Ungewöhnliche Einsatzlage nach Erdwärmebohrung Antworten

Nee, mal im Ernst,

ich glaube dass Verschließen des Loches führt evtl. zu unkontrolierbaren Unterspülungen.

Vielleicht nicht heute oder morgen, aber evtl. in einigen Monaten.

Ich kenn ja nun die Lage vor Ort nicht.
Würde mich als Einsatzleiter jedenfalls eines Fachberaters vom örtlichen Wasserversorger bedienen.

Gruß
Mini





Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken, ist das seltenste Geschenk der Natur.
(Friedrich der Große)




~http://www.feuerwehr-dorum.de~

Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

06.11.2009 10:39
#4 RE: Ungewöhnliche Einsatzlage nach Erdwärmebohrung Antworten

Den Gedanken an die Unterspülungen hatte ich noch gar nicht - der ist aber wichtig.

Ob ein Wasserversorger da nun der richtige ansprechpartner ist, wage ich mal zu bezweifeln.

Ich hätte eher an einen Geologen gedacht und an Leute die Brunnen bohren etc.

Als Einsatzleiter würde ich erstmal zwei Einsatzabschnitte bilden:


1. Einsatzabschnitt
Schadenbekämpfung

Bei 5.000 Liter Zulauf je Minute braucht man schon einiges an Pumpenleistung an der Einsatzstelle.
Ich würde prüfen, wievel die Kanalisation aufnehmen kann.
Wenn ein Fluss in der Nähe ist würde ich prüfen ob es möglich ist, das Wasser gezielt dort hinein zu leiten. Ggf. durch provisorische Dämme aus aufgeschüttetem Sand.
Ansonsten ein Sammelbecken bauen und durch Leistungsstarke Großtankwagen / Güllefässer absaugen und zum nächsten Fluß verbringen.

2. Einsatzabschnitt
Ursachenforschung und ggf. Bekämpfung

Rausfinden wie lange die Quelle voraussichtlich sprudeln wird. Vom Ergebnis dieser Frage ist das weitere Vorgehen abhängig. Wenn man erwarten kann, dass der Wasserfluss in absehbarer Zeit von allein endet, kann man evtl. dieses einfach abwarten. Wenn man erwarten muss, dass sich da nichts von allein tut, muss man überlegen, wie man das Wasser stoppt. Möglicherweise muss das Loch nicht oben sondern in Bohrtiefe, dierekt über der Ader verschlossen werden. Dann muss man halt sehen, wie man Beton (oder anderes Verchlussmaterial) mit höherem Druck als der des Wassers dort unten hinbekommt.
Berater würde ich mir bei Brunnenbauern, Geologen und im Bergbau suchen.

Ggf. muss nach Einrichtung der Maßnahmen des 2. Einsatzabschnittes ein Einsatzabschnitt 3 gebildet werden, welcher die Schäden beseitigt, die vor Greifen der Maßnahmen aus Abschnitt 2 entstanden sind (Keller leerpumpen etc.)

Blaulicht



Rundumleuchte

Mini Offline



Beiträge: 2.387

06.11.2009 11:49
#5 RE: Ungewöhnliche Einsatzlage nach Erdwärmebohrung Antworten

Moin,

In Antwort auf:
Ob ein Wasserversorger da nun der richtige ansprechpartner ist, wage ich mal zu bezweifeln.


unser ansäßiger Wasserversorger hat zahlreiche Tiefenbrunnen zur Trinkwasserentnahme.
Somit sollte er sich diesbezüglich auskennen, bzw. weitere Fachberater nennen können.

In Antwort auf:
Als Einsatzleiter würde ich erstmal zwei Einsatzabschnitte bilden:


Ich würde lediglich einen Einsatzabschnitt bilden.

Und der würde heißen: Schadensbegrenzung.
Evtl. würde ich versuchen durch eigene Pumpen die Wassermenge sozusagen zu teilen, und zumindest einen Teil in andere Bereiche abzuleiten.
Und, je nach Lage vor Ort, Zuläufe in Gebäude absichern.
Ggf. und auch sehr wahrscheinlich noch Absichern der Einsatzstelle. Und zwar weiträumig.
Denn, wer einmal gesehen hat welch ein Krater bei einer defekten Wasserleitung entsteht, der weiß wie weit man sich davon entfernen sollte.
Noch dazu bei einem Wasseraustritt aus über 100m Tiefe.
Sonst sieht das nachher noch so aus:
http://www.stern.de/panorama/hollywood-e...se-1508024.html


Alles Andere ist nicht Aufgabe der Feuerwehr


Außerdem würde ich im Protokoll vermerken (vor Ort natürlich auch), dass die Verantwortung der eigentlichen Einsatzstelle beim Verursacher (Brunnen-bohrer) oder Auftraggeber liegt/bleibt.

Gruß
Mini





Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken, ist das seltenste Geschenk der Natur.
(Friedrich der Große)




~http://www.feuerwehr-dorum.de~

Mini Offline



Beiträge: 2.387

06.11.2009 12:13
#6 RE: Ungewöhnliche Einsatzlage nach Erdwärmebohrung Antworten



Dat seh ich ja jetzt erst!

Verdammt wie geil

Also wirklich

Besser kann man Werbung fast nicht postieren!

Gruß
Mini





Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken, ist das seltenste Geschenk der Natur.
(Friedrich der Große)




~http://www.feuerwehr-dorum.de~

Angefügte Bilder:
rohr.jpg  
Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

06.11.2009 12:21
#7 RE: Ungewöhnliche Einsatzlage nach Erdwärmebohrung Antworten

Jo - die Werbung soll halt zum Thema passen

Back to topic:

An unseren beiden Sichtweisen sieht manschon, dass man zumindest mit mehreren Leuten beraten muss.

Absichern usw. habe ich natürlich vorausgesetzt.



In Antwort auf:
Alles Andere ist nicht Aufgabe der Feuerwehr



Solange sich niemand höher geordnetes findet, der die Verantwortung übernimmt, istdie Feuerwehr im Spiel.
Zunächst wird sich das Ordnungsamt einschalten. Und wen anderes sollten die Einsetzen als ihre Abteilung Feuerwehr?

Bis in solch Lage tatsächlich von höherer Stelle übernommen wird und durch Fachfirmen (die muss manerstmal finden und dann müssen sie noch vor Ort die Lage übernehmen) geht extrem viel Zeit ins Land - ich vermute es geht um Tage. In Wiesbaden dauert der Einsatz nun auch schon etwa 24 Stunden.

Also schnell loswerden ist nicht. Zumal das Wasser ja immer weiter strömt.

Blaulicht



Rundumleuchte

Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

06.11.2009 15:03
#8 RE: Ungewöhnliche Einsatzlage nach Erdwärmebohrung Antworten

Zitat von Mini
Nee, mal im Ernst,
ich glaube dass Verschließen des Loches führt evtl. zu unkontrolierbaren Unterspülungen.



Man hat offenbar nicht hier mitgelesen.
Im Radio hieß es eben, dass man das Loch mit 50m³ Beton habe schliessen können.

Kurz darauf sei das Wasser an drei neuen Stellen aus dem Boden geschossen.
Die Wasserfontänen sollen bis zu 7 Meter hoch steigen.

Blaulicht



Rundumleuchte

Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

06.11.2009 16:04
#9 RE: Ungewöhnliche Einsatzlage nach Erdwärmebohrung Antworten

Kaum ein paar Stunden alt und schon findet man reichlich zu dem Einsatz bei Google.


Ich google das mal für Dich

Blaulicht



Rundumleuchte

Blaulicht Offline

Administrator

Beiträge: -990157

07.11.2009 12:51
#10 RE: Ungewöhnliche Einsatzlage nach Erdwärmebohrung Antworten

Eben im Radio gehört:

Das Wasser sprudelt noch immer, allerdings deutlich weniger.

Man hat ein frisches Loch gebohrt und von dort in etwa 150 Meter Tiefe Beton in die Wasserquelle gespült.

Inzwischen prüfen Statiker den Bereich der Einsatzstelle weiträumig auf Unterspülungen. Man will ausschliessen, dass Gebäude einstürtzen.

Blaulicht



Rundumleuchte

Seiten 1 | 2
 Sprung  

Besucher


Seitenaufrufe








Bitte besuchen Sie auch
blaulicht.org