In der gestrigen Sitzungdes Rates der Samtgemeinde Hemmoor wurde dieses Thema sehr heiß diskutiert und es wurde offizielle beantragt, einen Bedarfsplan mittels Gutachter erstellen zu lassen.
Es wurde mehr als deutlich, dass in einem solchen Rat Personen über etwas entscheiden, von dem sie absolut und in keiner Weise eine Ahnung haben. Die beantragende Partei zog am Ende das Wort "Gutachter" aus dem Antrag zurück, weil darauf herumgeritten wurde in einer langen Debatte.
Als Zuhörer der öffentlichen Sitzung fiel auf, dass man mit einem solchen Plan offenbar nur zwei Dinge in Verbindung bringt: Schliessung von Feuerwehrhäusern / Feuerwehren (was man angeblich auf keinen Fall will) und Gerätebeschaffungen. Auf die Idee, dass ein solcher Plan auch ganz andere Planungssicherheiten bringen kann, ist niemand gekommen.
Es wurde darauf verwiesen, dass es einen 5jahresplan gäbe, der einen Forecast der erforderlichen Investitionen abbildet.
das man mit einem Gutachter nicht einverstanden ist kann ich mir sehr gut vorstellen der kostet Geld damit ist die Kostenstelle Feuerwehr wieder zusätzlich eine Belastung.schade dass ich die ganzen Bemühungen um eine positive Öffentlichkeitsarbeit in keinster Weise gelohnt haben verschenkte Lebenszeit.
________________________________________________ Es wäre schön, wenn die Menschen sich so benehmen würden, als seien wir alle aufeinander angewiesen.
Zitat von Wikipedia HilfsfristBrandschutz dagegen ist eine kommunale Aufgabe. Gemeinden legen in Brandschutzbedarfsplänen entsprechend den örtlichen Gegebenheiten das anzustrebende Schutzziel und den dabei einzuhaltenden Zielerreichungsgrad fest. Überprüft werden diese Vorgaben von den Bundesländern. In einigen Bundesländern sind Art und Anwendung eines Brandschutzbedarfsplans vorgeschrieben [4] Da es keine bundesweit einheitlichen gesetzlichen Regelungen und Richtlinien gibt, haben die von der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren (AGBF) entwickelten Schutzzieldefinitionen für unterschiedliche Szenarien (Schadenereignisse) große Bedeutung als Richtschnur, insbesondere das exakt definierte Schadensereignis „kritischer Wohnungsbrand“. Neben rein zeitlichen Vorgaben zur Hilfsfrist werden dabei auch die erforderlichen Personalstärken für einen effektiven Einsatz sowie die nötige Eigensicherung festgelegt und der erforderliche Erreichungsgrad (95%) definiert (siehe Abb.). Die meisten Brandschutzbedarfspläne halten sich eng an diese Vorgaben. Zusätzlich sollten besondere Gefährdungsbereiche berücksichtigt werden.
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In einem Leserbrief in der NEZ wurde heute die Katze aus dem Sack gelassen. Zunächst liest sich der Brief recht interessant und die Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Im letzten Satz allerdings wird erstmals öffentlich die Frage gestellt, ob Hemmoor sich mehrere Feuerwehren leisten kann. Diese Fragestellung bedeutet nichts anderes, als die Frage, eiw oder wann Wehren geschlossen werden können.
Aus meiner ganz persönlichen Sicht haben scheinbar alle Seiten die Problematik nicht verstanden und arbeiten an einer professionellen Vorgehensweise dran vorbei. Die Fragestellung sollte nicht lauten, ob eine Wehr geschlossen wird oder nicht. Ein Feuerwehrplan umfasst weit mehr und andere Dinge als nur den Haushalt der kommenden Jahre. Erst wenn das alle Seiten verstanden haben, macht es überhaupt Sinn weiterzudiskutieren.
Leserbrief zu "Zukunft der Feuerwehren in der Samtgemeinde Hemmoor" und zum Leserbrief in der NEZ vom 21012014
Als Bürger interessiert mich die Zukunft der Feuerwehren, die Zukunft meiner Sicherheit und der meiner Mitbürger auch sehr. Ja, über die Feuerwehr wird gern und eifrig diskutiert und jeder hat eine Meinung. Ich habe mal gelernt, dass ich mich vor einer Meinungsbildung selbst umfassend zu informieren habe. Alle erforderlichen Informationen für ein vernünftiges, zukunftsweisendes und tragfähiges Konzept der Feuerwehren sind öffentlich verfügbar. Wer sich auf die Internetseite der Niedersächsischen Akademie für Brand und Katastrophenschutz (NABK) begibt, findet dort im Downloadbereich einiges interessantes zu lesen (http://www.feuerwehrschulen.niedersachsen.de und dann im Menü Service | Downloadbereich | Sonstiges und dort: „Unterlage zur Fortbildung Feuerwehrbedarfsplanung NABK“ sowie „Vorlage zum Feuerwehrbedarfsplan der SG Gieboldehausen“) Ich lese daraus: im Falle eines Brandes und zu rettenden Personen bleiben den leidenschaftlichen Vereinsmeiern der Feuerwehr - so neulich "Aus dem Notizblock" in der NEZ zu lesen - rund 17 Minuten um Leben zu retten (die sogenannte Reanimationsgrenze). Das heißt in dieser Zeit müssen Alarmierung, Anfahrt zum Feuerwehrhaus, Anfahrt zur Einsatzstelle, Ausrüsten von vier Feuerwehrangehörigen mit umluftunabhängigem Atemschutz, der Aufbau der Wasserversorgung durch mindestens drei weitere Feuerwehrangehörige, die erfolgreiche Personensuche und Rettung aus dem Brandrauch und eine erfolgreichen Reanimation abgeschlossen sein. Damit verschiebt sich die Frage, ob sich Hemmoor weiterhin acht Feuerwehren „leisten“ kann oder will ein klein wenig: mit welcher Hilfe darf der in Not geratene Bürger trotz Zukunftsvertrag noch rechnen. Dann können auch Kindertagesstätten-Äpfel und Feuerwehr-Birnen und alle anderen schwer nachvollziehbaren Meinungen zum Thema ruhig weiter in der Auslage liegen bleiben. Es bleibt bei der einzig wichtigen Fragestellung: wie viele Feuerwehreinsätzkräfte können mit welcher Ausrüstung in welcher Zeit vor Ort sein. Wer sich mit dem Thema auseinandersetzen will, der findet auf den Seiten des Landesfeuerwehrverbands in den so gennannten „Zukunftspapieren - Perspektiven 2020“ auch noch richtig viel zu lesen. Auch zu den Gedanken und Fragen die Frau Beyer in ihrem Leserbrief aufgeworfen hat (http://lfv-nds.de/ dann im Menü LFV-Extra | Downloadbereich). Alles „Fachwissen“ das jedem jederzeit öffentlich zugänglich war und ist. Sei’s drum: solange der Träger der Feuerwehren kräftig weiter plant, engagiere ich mich einstweilen mit vielen anderen zusammen selbst. 24 Stunden lang, Tag für Tag alles stehen und liegen lassen, um meinen in Not geratenen Mitmenschen uneigennützig und unentgeltlich zu helfen und nicht nur darüber zu reden. Wer weiß vielleicht treffen wir uns mal, ich habe dann eine rote Jacke an und trage einen Helm - für Euch. Man sieht sich!
Eike Elser, Hechthausen
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Das Entscheidende in der Zukunft wird sein: Wo die Standorte innerhalb der Kommune liegen um die Fristen zu halten, daraus ergibt sich Automatisch die erforderliche Anzahl der Standorte. Dies bedeutet aber auch weniger Standorte = mehr Personal pro Standort = längere Anfahrtswege zum und vom Standort und bei weniger Fahrzeugen größere Technik und ein höherer Technischer Standard um mit wenig Personal möglichst viel zu erreichen. (Bsp: Einpersonenhaspel am LF = max. 8 Längen B Standrohr und Verteiler. Wasserversorgung kann somit von einem FA aufgebaut werden. Oder Verkehrssicherungshaspel beladen mit Pylonen Faltdreiecken und Blitzleuchten, Kosten für Haspel plus Halterung 4000- 5000€.)
fire department 112 hat mit dem letzten Beitrag ganz Wesentliches geschrieben!
Da man Standorte aber nicht in jedem Fall einfach so verlegen kann (weil sich intakte Feuerwehrhäuser nunmal nicht verbringen lassen) kann es dabei nur um jene Immobilien gehen, welche abgängig sind. Standorte zu verlegen oder gar zusammenzulegen, wenn es sich örtlich anbietet, muss aber keinesfalls Schliessungen bedeuten. Warum sollten nicht zwei Feuerwehren jeweils ganz selbstständig unter einem Dach untergebracht sein? Darin liegt das Einsparpotential. Ein Fahrzeug oder einen Ortsbrandmeister weniger unterhalten zu müssen wirkt sich nicht bedeuten im Haushalt aus, ein Gebäude weniger unterhalten zu müssen hingegen schon.
Und wenn zwei Wehren wählen könnten zwischen jeweils einem eigenen, alten und keineswegs mehr zweckmäßigem gebäude oder einem modernen Gebäude mit modernen Hallen, Räumen und viel Platz, warum sollten sie sich dort nicht gemeinsamt unter einem Dach einfinden können? Die Anzahl der eigenständigen Wehren braucht man deswegen nicht infrage zu stellen.
Und nochmal: Feuerwehrplan erstellen ist mehr als Haushalt zu planen. Davon ausgehend, dass immer weniger Personal zur Verfügung steht, welches wirklich zu jeder Tageszeit vor Ort (auch Mittwochmorgens um halb zehn und nicht nur abends und am Wochenende!), muss man auch mal innovativ denken. Solche Materialien wie in dem vorherigen Beitrag angesprochen können einen Teil dazu beitragen - das Gesamtproblem lösen sie aber nicht.
Bescheidene Frage in die Runde: Hat jemand von euch diese Planung einmal durchgeführt? Ich meine richtig Daten erhoben und daraus den Bedarf ermittelt, so mit Karte und Bevölkerungszahlen und so?
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"Just for fun" kommt mir jetzt im Zusammenhang mit Feuerwehr nicht wirklich in den Sinn ;) aber der Aufwand ist bei weitem nicht so groß wie gemeinhin angenommen. Eine gute Abschätzung liefert bspw das Planungstool aus Schleswig-Holstein. Es setzt auch auf die Empfehlungen der ABF auf und fragt einfach Kenngrößen der Gemeinden/Orts ab, wie sie jederzeit bei Wikipedia zu finden sind.
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