Was verstehst du unter "Lösung". Das Anlagenteile herabfallen können und ständig Gleichspannung bis 1000V anliegt können wir nicht lösen. Es verhält sich ähnlich wie mit Acetylen-Flaschen im Brandfall: Gefahr erkennen und richtig verhalten. Die Lösung heißt für mich weiterhin Information, Ausbildung und Handlungsanweisung. Auch lässt sich die mit PV-Anlagen „vesiegelte“ Dachhaut nicht öffnen und der darunter brennende Dachstuhl kann entsprechend nicht gelöscht werden solange die Anlagen auf dem Dach sind. Hier bietet es sich zum Beispiel objektbezogen an, den Löschangriff von der anderen Seite durchzuführen. Die besonderen Gefahren der PV-Anlagen sind bekannt und eigentlich ist jeder Truppmann in der Lage diesen Gefahren zu begegnen. - 1 5 5 10 beim Löschen mit Mehrzweckstrahlrohren. Stichwort Hohlstrahlrohre, hier muss besonders hingeschaut werden (Typenschilder/-blätter) oder ggF den Hersteller kontaktiert werden. - Trümmerschatten um nicht von herabfallenden Anlagenteilen verletzt zu werden
Im Innenangriff wird es komplizierter, weil das Haus mit der PV-Anlage nur netzseitig (Versorgungsnetz) freigeschaltet werden kann. Auch wenn der Wechselrichter von Netz getrennt ist, sind Kabel von den Solarmodulen zum Wechselrichter stromführend und bilden somit eine Gefahr auf die besonders zu achten ist (Stichwort „Objektpläne“).
Nein, Einsätze hatten wir noch nicht (ja insoweit leicht reden ;) )
Wir haben das Thema PV-Anlagen - Gefahren an der Einsatzstelle in den Ausbildungsplan aufgenommen. Darüber hinaus wurden und werden gezielt Objekterkundungen durchgeführt, bei denen neben den üblichen Fragen das Thema PV-Anlagen besondere Beachtung gefunden hat. Auf Ebene der Samtgemeinde wurden Presseartikel (http://blog.feuerwehr-hechthausen.de/all...satzkrafte.html und Hemmoor-Magazin Seite 8 geschaltet, damit die Bürger zum einen von der Gefahr erfahren, zum anderen die Feuerwehr als Ansprechpartner kennenlernen. Darüber hinaus habe ich Aufkleber entworfen und 1200 Exemplare drucken lassen, die ich zuständigkeitshalber der Gemeindefeuerwehrführung zur Verteilung übergeben habe. Ziel war eine Verbindung zwischen den Anlagenbetreibern und den Feuerwehren herzustellen, damit die Wehren ortskundig werden. Hier verweise ich auf den Film in dem es sinngemäß heißt, dass die Anlagenbetreiber der Feuerwehr durch das bereitstellen von Plänen helfen können.
Ausbildung Gefahren an der ESt (PV-Anlagen) mit Objektkunde, Löschen bei elektrischen Anlagen (Hohlstrahlrohr)), Ortskunde (WO sind Anlagen?) Objektkunde (WO liegen die entsprechenden Leitungen zum Wechselrichter, WIE wird der Wechselrichter von Netz getrennt, uU WER ist Ansprechpartner Der deutsche Feuerwehrverband hat dazu ein eigenes Informationsportal eingerichtet.
________________________________________________ Es wäre schön, wenn die Menschen sich so benehmen würden, als seien wir alle aufeinander angewiesen.
Das Thema beschäftigt auch das Feuerwehr-Magazin hier auch noch links zu Informationen der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung DGUV. Interessant die Kommentare, die zeigen, dass es Informationsbedarf gibt.
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gelöschter User
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14.09.2012 16:59
#63 RE: Feuerwehr hat Probleme mit Photovoltaikanlage und Solaranlage
Die Kommentare habe ich soweit überflogen, bis das Wort "Mondlicht" fiel, und die Seite sofort wieder zugemacht.
Aber es ist ja sowieso jeder, der einmal an einem Haus mit PV-Anlage vorbeigefahren ist, ein Fachmann.
Lächerlich. Leute macht euch Gedanken über wirklich wichtige Sachen. Es gibt Leute die sind Photovoltaik-Spezialisten und zählen 100 Gefahren auf, bekommen aber keinen Schlauch gerollt.
Dann fang mal an "Meister" was wirklich "WICHTIG" ist!!! Schlauch rollen kannst du ja... Diesen Therad gibt es schon lange,vielleicht kannst du ja zur "Auflösung" endlich mal beitragen!
@Meister: ich denke, dass das Thema eigentlich abgefrühstückt ist, wenn man die Grundlagen beim Feuerwehreinsatz beherzigt. Aber mich interessiert auch was dir wichtig erscheint.
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gelöschter User
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Beiträge:
15.09.2012 10:15
#66 RE: Feuerwehr hat Probleme mit Photovoltaikanlage und Solaranlage
Hmmm, da hast du zumindest mich gänzlich falsch verstanden. Ich hatte aus deinem Kommentar "Lächerlich. Leute macht euch Gedanken über wirklich wichtige Sachen" den Eindruck, dass du wichtigere Themen siehst, als das Thema PV-Anlagen. Gut das wäre nun geklärt. Damit bleibt für mich die Frage, ob du der Meinung bist, dass die hier auch von mir geposteten Links zu Handlungsempfehlungen bei Bränden bei denen Solaranlagen mit im Spiel sind, nicht richtig bzw. ausreichend sind. Die Diskussion war ja recht technisch - sicher bedingt durch das Thema - aber die Frage ist doch was die Feuerwehr vor Ort machen kann. oder sollte. Die Auseinandersetzung um das Thema wirkt für mich so, als dass sie eher Unsicherheit erzeugt und dann kommt es zu den von Blaulicht zitierten Aussagen mit der Machtlosigkeit. Und - doch ich gebe was um die Aussagen eines Feuerwehrkameraden. Wenn ich erkenne, dass ich etwas falsch mache oder besser machen kann, dann bringt das mich und auch meine Kameraden voran. Insoweit möchte ich mich aus der vorgebrachten Kritik etwas ausnehmen. Mit mehr Pickeln kann ich momentan sowieso nicht dienen.
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War ja nur eine Frage der Zeit, bis der Artikel hier auftaucht. So denn:
Zitat Solaranlagen: Das große Risiko bei einem Brand ist neben herabstürzenden Teilen und giftigen Gasen die elektrische Spannung: Die Zellen produzieren beständig Strom. Die hohe Gleichstromspannung in Kombination mit Löschwasser ist lebensgefährlich.
"Herabstürzende Teile". Wie bei jedem Feuer. "Giftige Gase". Wie bei jedem Feuer. "Strom in Kombination mit Löschwasser". Wie bei jedem Feuer. "Gleichstromspannung". Zonk.
Zitat Die Möglichkeiten beim Innenangriff – dem Vordringen der Feuerwehr im Gebäude – seien zum Beispiel schlechter, dadurch könne der Schaden größer werden. „Natürlich ist Photovoltaik noch ein Thema unter den Feuerwehren“, erklärt Kreisbrandmeister Helmut Heinemeyer. „Es wird aber mittlerweile von allen Seiten aus sachlich angegangen.“ Die Feuerwehrleute wissen, dass sie unter anderem beim Löschen bestimmte Abstände einhalten und den Trümmerschatten meiden müssen.
"Möglichkeiten". Falsch. Die Möglichkeiten sind nicht schlechter. Die Gefahren sind vielleicht höher.
"Beim Löschen bestimmte Abstände". Wie bei jedem Feuer. "Trümmerschatten". Wie bei jedem Feuer.
Zitat Biogasanlagen: Die Sorgen der Feuerwehrleute beziehen sich vor allem auf die Explosionsgefahr und den Austritt giftiger Gase. Die Feuerwehren sollten daher zum Beispiel mit Gaswarn-Messgeräten ausgestattet sein. Das passiert zurzeit im Landkreis. „Da gab es in der Anfangsphase Sorgen und Nöte unter den Feuerwehrleuten“, sagt Heinemeyer.
"Explosionsgefahr". Wahrlich eine Gefahr, welche vor den Biogasanlagen nie ein Thema war. Gasleitungen, Gastanks, Tanklastzüge, Tankstellen. Weiß man eigentlich, dass es mit reinem Messgeräte-kaufen nicht getan ist?
Zitat Stefan Binder, Experte vom Fachverband Biogas, kennt die deutschlandweit bestehenden Probleme. „Wir empfehlen jedem Biogas-Anlagen-Betreiber, mit der Feuerwehr die Anlage zu begehen“, sagt Binder.
Wahrscheinlich die schlauste Aussage im ganzen Artikel.
Zitat Beim Landkreis Cuxhaven weist man zudem darauf hin, dass bei Biogasanlagen umfangreiche Brandschutz- und Explosionsschutzkonzepte gefordert werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Ernstfall für die Feuerwehren eintritt, sei sehr gering.
Die Freiwilligen Feuerwehren sind in jedem Fall auf der sicheren Seite. Laut Heinemeyer sind inzwischen nicht nur die Führungskräfte ausgebildet, Biogas und Solar sind auch Themen der Grundausbildung. Zudem gebe Leitfäden, die ein richtiges Verhalten im Brandfall vorgeben.
"Der Ernstfall" ist aber in den letzten Jahren subjektiv sehr oft eingetreten. Das lässt sich nicht leugnen. Und an den Gefahren für die aktive Gefahrenabwehr ändern auch keine Konzepte irgendetwas.
Moin Meister .. War ja nur eine Frage der Zeit, bis du diesen Betrag kommentierst ..
Im Ernst, ich sehe die ganze Geschichte mit Blick auf die Zielgruppe nicht so kritisch. In einer Fachpublikation für Feuerwehren wären die von dir angemahnten Aussagen sicher kritisch. Du hast ja Recht so besonders sind die zitierten Gefahren an der ESt bei Solaranlagen nun auch nicht. Ich denke aber, dass hier das Ziel verfolgt worden sein kann, dass die Anlagenbetreiber darüber nachdenken, mit den den Feuerwehren in Kontakt zu treten. Das allerdings hätte deutlich stärker herausgestrichen werden müssen.
Problematisch sehe ich diesen Absatz:
Zitat Nicht mehr denkbar ist ein Fall, der 2010 durch die Medien ging: Im Landkreis Leer hatte die Feuerwehr ein Haus mit Solaranlage einfach abbrennen lassen, weil ihr der Einsatz zu heikel war.
Gegenvorschlag:
Zitat Was nicht mehr vorkommen darf, ist die falsche Meldung, die 2010 durch die Medien ging: Im Landkreis Leer soll die Feuerwehr ein Haus mit Solaranlage einfach abbrennen lassen haben, weil ihr der Einsatz angeblich zu heikel war. Diese fasche Darstellung wurde eifrig aufgenommen und immer wieder zitiert und hat auch so zu großer Verunsicherung auch bei den Einsatzkräften beigetragen. Tatsache ist, dass alle Einsätze eine hohes Risiko beinhalten. Das Vorhandensein einer Solaranlage aber weder dazu führt, dass Feuerwehren das Objekt deshalb kontrolliert abbrennen lassen, noch dass sie vor nicht zu bewältigenden Aufgaben stehen. Die Hauptaufgaben der Feuerwehr in diesem Zusammenhang liegt darin, die Veränderungen der Gefahrenschwerpunkte innerhalb des Ausrückebereichs zu registrieren und entsprechende Einsatzvorbereitung zu treffen. Hier sind aber auch die Anlagenbetreiber in der Pflicht, Kontakt mit ihrer Feuerwehr aufzunehmen.
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