alles in allem ist es im gesamten Küstenbereich zum Glück verhältnismäßig ruhig geblieben. Das hier und da mal was umkippt oder wegfliegt ist bei einem Sturm ja völlig normal und nichts außergewöhnliches. Ich weis nicht ob es immer so richtig ist die Bevölkerung so zu verunsichern. Bei der Vohersage und den Warnungen hat man das Gefühl gehabt die Welt würde untergehen. Irgendwann wird einmal ein richtiger Orkan kommen den dann keiner mehr für ernst nimmt. Die Farbe rosa auf den Warnmeldungen hätte eher in die Mitte Deutschlands gehört. Dort war wirklich Orkan! Ich fand die Vorhersagen im Bezug auf Wind und Wasserstand jedenfalls recht ungenau.
der Landkreis Cuxhaven hat mal wieder Glück gehabt. Um uns herums schwerste Schäden und bei uns fast nichts trotz der schlimmen Vorhersage für unseren LK.
Irgendwie häuft sich das, dass die Unwetter um unseren LK einen Bogen rum machen.
Auch die letzten Stürme waren ja auch nichts ungewöhnliches für uns. Und letzten Sommer haben die meisten Gewitter auch einen Bogen um unseren LK gemacht.
Scheint irgendwie eine Serie zu sein, dass wir momentan immer Glück haben.Finde ich aber schon etwas unheimlich das ganze.
Aber wie gesagt. Jede Serie geht auch mal zu Ende.
Übrigens gab es an meinem zweiten Wohnort Gifhorn schwerste Schäden zu verzeichnen. Die Feuerwehren dort waren im Dauereinsatz, hier wurden Orkanböen bis 150 Km/h verzeichnet, als die Kaltfront am Nachmittag in Gifhorn durchzog hat sie schwerste Schäden hinterlassen. Allein da gab es in 2 Stunden 120 Notrufe. Dann war es ungefähr 2 Stunden ruhig und anschliessend hat der Orkan nochmal von 20 Uhr bis ca. 23 Uhr abends heftig getobt und wiederum etliche Notrufe verursacht.
Tja, so so aus ausserhalb des Landkreises Cuxhaven aus.
Die Wetterdienste und das BSH lagen mit ihrer Vorhersage für den Lankreis Cuxhaven auf jeden Fall weit daneben. In Cuxhaven haben sich den ganzen Tag über die Behörden auf einen wirklich schlimmen Orkan vorbereitet und was kam. Gar nichts!!! Sogar Bäume wurden vorsorglich gefällt.
Seit Ende letzten Jahres wird für unseren LK ständig Unwetterwarnung gegeben und es kommt nichts.
Wie kann es angehen, dass die Wetterdienste für unseren Landkreis in Sachen Unwetter immer so weit daneben liegen?
ja Mini ich gebe Dir und Heinz Recht, wir haben wohl tatsächlich richtig Glück gehabt. Der LK CUX und die Stadt Bremerhaven wurden von "Kyril" anscheinend regelrecht gekuschelt. Je weiter man südlich kommt, desto heftiger wurden die Auswirkungen des Orkans. Während die BF BHV bis gestern 21.30h nur ganze 9 sturmbedingte Einsätze zu vermelden hatte (die Pol 32), waren es bei der BF Bremen schon 42 (was allerdings bei der Größe der Stadt auch nicht riesig viel ist). Im LK Verden gab auch einen ganzen Haufen Einsätze (genaue Anzahl habe ich momentan leider nicht), allerdings wurde hier durch die Bank wag auch nur Feuerholz gemacht. Wesentlich schlimmer ging es da in der Region Hannover / Hildesheim zu. Die Feuerwehr Hannover musste Vollalarm geben und war bis heute 5.00h mit ca. 400 Einsätzen dabei (die Pol ebenso viele). Hier ein Auszug aus einem Bericht aus der Hannoverschen-Allgemeinen-Zeitung:
Zehntausende Reisende saßen fest, weil die Deutsche Bahn am Abend bundesweit den Verkehr einstellte. Alle Züge wurden in die Bahnhöfe gefahren. „Das hatten wir noch nie in Deutschland”, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn. Zehntausende Reisende saßen am Abend auf den Fernbahnhöfen in Deutschland fest. Im Bahnhof Hannover führte das zeitweilig zu chaotischen Zuständen. In der Nacht saßen 4000 Menschen fest; die Bahn konnte die Schäden an den Bahnstrecken vorerst nicht reparieren. Ob die Züge heute nach Plan fahren können, ist daher noch offen Auch der S-Bahn-Verkehr musste in der Landeshauptstadt komplett eingestellt werden. Ob heute wieder S-Bahnen fahren können, blieb in der Nacht unklar. Der Sturm erreichte in Hannover eine Geschwindigkeit von 112 Kilometern in der Stunde. Auf dem Kronsberg wurden vier Dächer abgedeckt. Der Stadtteil mit 4200 Einwohnern wurde abgeriegelt. In Barsinghausen wurde ein Hochhausdach abgerissen und stürzte auf eine Doppelhaushälfte, die völlig zerstört wurde.
In der Hildesheimer Innenstadt wurde ein Mann in seinem Wagen von einem umstürzenden Baum erschlagen. Vor den Augen seiner Eltern starb ein 18 Monate altes Mädchen in Bayern durch eine ausgerissene Terrassentür. Ebenfalls in Bayern wurde ein 73-Jähriger von einem Scheunentor erdrückt. In Nordrhein-Westfalen wurde eine Frau in ihrem Wagen von einem Baum erschlagen. In Sachsen-Anhalt kam ein Mann ums Leben, als in einer Gaststätte eine Wand auf ihn stürzte. Wie durch ein Wunder überlebte ein Bauarbeiter, der in Berlin auf einem Gerüst von einer Böe erfasst und zehn Meter in die Tiefe gerissen worden war. „Kyrill” ließ vielerorts den Strom ausfallen; in Magdeburg kam das öffentliche Leben zum Erliegen. Katastrophal war die Lage im Harz. Überall waren Bäume umgeknickt. http://www.haz.de
Zwei Feuerwehrleute kamen bei Einsätzen im Kreis Viersen und in Düren ums Leben. http://www.tageschau.de
Moin, da scheint ihr wirklich Glück gehabt zu haben. Ich mußte gestern unibedingt mal wieder in Marburg vorbeischauen, und war die letzte Nacht gut beschäftigt. Selbst Bergepanzer der Bundeswehr mußten helfen um wichtige Zufahrten zum Uniklinikum regelmäßig für Rettungsfahrzeuge freizuräumen. Meine Sorgen um den Hof daheim scheinen dann aber unbegründet gewesen zu sein, auch ein Freund von mir aus Oldenburg, rief letzte Nacht zwischen den Einsätzen besorgt bei seinen Eltern an, doch hat er die dadurch mehr beunruhigt, als es der Sturm tat. Warum die einzelnen Regionen Deutschlands und Europas so unterschiedlich hart betroffen waren, kann ich nicht sagen, die härte mit der Sturm zumindest einige Regionen traf, ist in meinen Augen schon Grund für eine so umfassende Warnung gewesen. Jetzt will ich aber erstmal versuchen einen Zug nach Hechthausen zu ergattern. Bis denne Carl Philipp Wrede -alles meine Meinung-
Funki02
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19.01.2007 10:28
#125 RE: GEFÄHRLICHE ORKANLAGE FÜR DEN 18./19.01. WAHRSCHEINLICH!!!
Hamburg (dpa) - Das Orkantief «Kyrill» hat am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag mindestens 29 Menschen in Europa den Tod gebracht, zehn davon allein in Deutschland. In Großbritannien schwankten die Opferzahlen zwischen zehn und zwölf Menschen.
Neben zahlreichen Verletzten gab es Schäden in Milliardenhöhe und ein Verkehrschaos. Mit «Kyrill» (altgriechisch: «Der Herr») war einer der schwersten Stürme der vergangenen 20 Jahre über Deutschland und Europa hinweggefegt, der nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia Spitzengeschwindigkeiten von 202 Kilometern pro Stunde erreichte. Auch in den Niederlanden, Frankreich und anderen Ländern hinterließ «Kyrill» eine Schneise der Verwüstung. Am neuen Berliner Hauptbahnhof riss der Sturm zwei tonnenschwere Stahlträger aus ihrer Verankerung, es bestand Einsturzgefahr für eine Glasfassade des Gebäudes.
Erstmals in der Geschichte der Bahn stand der Schienenverkehr in Deutschland fast völlig still. Am Freitagmorgen soll er teilweise aber wieder rollen, kündigte die Bahn unterdessen an. Mit Behinderungen müsse weiter gerechnet werden. Auch die Mobilität der Menschen auf den Straßen, in der Luft und auf Wasserwegen war stark eingeschränkt.
Mit zunehmender Sturmstärke wuchs gegen Abend die Zahl der Todesopfer. Vor den Augen seiner Eltern wurde in Bayern ein Baby von einer Terrassentür erschlagen. Ebenfalls in Bayern wurde ein 73- Jähriger von einem herausgerissenen Scheunentor erdrückt. Ein Mann starb in Baden-Württemberg, als er mit dem Auto auf einen umgestürzten Baum fuhr. In Nordrhein-Westfalen wurden vier Menschen von entwurzelten Bäumen erschlagen, darunter ein 39-jähriger und ein 50-jähriger Feuerwehrmann im Einsatz. Im niedersächsischen Hildesheim sowie in Strausberg (Brandenburg) erlitten jeweils ein Autofahrer tödliche Verletzungen. In Sachsen-Anhalt kam ein Mann ums Leben, als in einer Gaststätte eine Wand auf ihn stürzte.
Am Berliner Hauptbahnhof, der erst vor acht Monaten eröffnet wurde, rissen die Sturmböen Donnerstagnacht ein zwei Tonnen schweres Eisenstück aus der seitlichen Glasfassade heraus. Der Bahnhof wurde nach Angaben der Feuerwehr sofort komplett evakuiert, da zunächst weitere Einsturzgefahr bestand: Ein zweiter Träger hatte sich gelöst und in einen dritten Träger verkeilt. Menschen wurden nicht verletzt.
Allein auf den britischen Inseln löschte «Kyrill» mindestens zehn Menschenleben aus, andere Quellen sprachen von zwölf Toten. In Zehntausenden Haushalten brach die Stromversorgung zusammen. Die Schnellzugverbindung Eurostar zwischen London und dem europäischen Festland durch den Kanaltunnel wurde eingestellt. Der Fährverkehr zwischen Dover und Nordfrankreich wurde am frühen Morgen nach französischen Behördenangaben wieder aufgenommen. Drei Menschen starben jeweils in den Niederlanden und in Tschechien, zwei in Frankreich und einer in Belgien. In Krems (Österreich) wurde eine Frau aus ihrem völlig zerstörten Haus gerettet.
In den deutschen Küstenregionen, die sich auf einen schweren Kampf mit den Elementen eingerichtet hatten, gab es keine Verletzten; auch die materiellen Schäden hielten sich in Grenzen. In Hamburg entgleiste eine U-Bahn, in Schleswig-Holstein rammte ein Zug einen Baum. Das Hochwasser an der nordfriesischen Küste und im Elbegebiet sollte in der Nacht auf etwa 2,5 Meter über Normal steigen. Die Sturmflut auf der Nordseeinsel Sylt war weniger schlimm als erwartet. «Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen», sagte ein Feuerwehr- Sprecher aus Westerland. Auf den ostfriesischen Inseln Norderney und Borkum blieb die befürchtete schwere Sturmflut aus.
Den Flugverkehr Europas wirbelte «Kyrill» ebenfalls durcheinander. Die Gesellschaften strichen hunderte Verbindungen, manche Maschinen hoben erst mit stundenlanger Verspätung ab. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt wurden fast 200 von 1300 Flügen gestrichen. Mit Galgenhumor nahm eine Passagierin in Düsseldorf die Zwangspause: «Wer fliegen will, braucht heute kein Flugzeug.»
Chaos auch im Schiffsverkehr: Im Ärmelkanal spielten sich dramatische Szenen ab, als der Container-Frachter «MS Napoli» wegen eines Motorschadens in Seenot geriet. Trotz meterhoher Wellen konnten alle 26 Besatzungsmitglieder gerettet werden. In Deutschland wurden die Fährverbindungen auf Nord- und Ostsee sowie dem Bodensee zeitweise eingestellt.
«Kyrill» ließ vielerorts den Strom ausfallen. Katastrophal war die Lage im Harz. Auf dem Brocken wurden Windgeschwindigkeiten von rund 200 Kilometern pro Stunde erreicht, überall knickten Bäume um. «Der Harz ist praktisch nicht mehr passierbar», sagte ein Polizeisprecher. In der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt riss der Sturm rund 20 Quadratmeter der Kupferabdeckung vom Dach des Domes.
Windanfällige Straßenabschnitte und Brücken wurden gesperrt, dennoch warf der Sturm mehrere Lastwagen um. Der Orkan fetzte vielerorts ganze Dächer von Häusern. Etliche Schulen, Kindergärten und Behörden schickten am Donnerstag Kinder und Mitarbeiter nach Hause. In Bayern und Teilen von Hessen und Nordrhein-Westfalen haben die Kinder auch am Freitag schulfrei.
Der Deutsche Wetterdienst hatte für Regionen in mehr als der Hälfte der Bundesländer eine «extreme Unwetterwarnung» ausgegeben, die höchste mögliche Warnstufe. Nach Mitternacht verlor «Kyrill» an Wucht. Für den Westen und Nordwesten Deutschlands wurden die Unwetterwarnungen inzwischen teilweise aufgehoben aufgehoben, die Küste und der Osten sowie Teile Mittel- und Süddeutschlands müssen weiterhin mit schweren Sturmböen rechnen.
Stade (ots) - Der Orkan Kyrill hat in der vergangenen Nacht im Landkreis Stade zwar Schäden angerichtet, das große Chaos blieb jedoch aus.
Polizei und Feuerwehren mussten zu ca. 80 Einsätzen ausrücken um umgestürzte Bäume zu beseitigen oder Wasser aus Keller und Geschäftsräumen zu pumpen. In Ohrensen deckte eine Windboe ca. 50 m2 Dach eines Hauses und einer Scheune ab und entwurzelte mehrere Obstbäume im Garten. Hier musste die Feuerwehr mit ihrem wohl bekanntesten Feuerwehrmann, dem Landtagsabgeordneten Helmut Damman-Tamke anrücken und den Dachdecker bei der Sicherung des Hauses unterstützen. Die Polizei verzeichnete 3 sturmbedingte Verkehrsunfälle, auf der L 124 im Bereich Helmste fuhr ein PKW leicht gegen einen auf der Straße liegenden Baum, ein Anhänger wurde gegen einen PKW gedrückt und auf der Kreisstraße 52 erfasste eine Windboe einen PKW und drückte diesen von der Straße. Der Landkreis hatte vorsorglich einen kleinen Stab eingerichtet, der für die Koordination der Einsätze bereit stand und Verbindungen zu anderen Behörden hielt. Durch die angekündigte Sturmflut bedingt, wurden an der Elbe vorsorglich die Fluttore geschlossen und die Deichwachen in Alarmbereitschaft versetzt. Da das Hochwasser auf der Elbe jedoch deutlich unter den Prognosen blieb und auch der Sturm nach 22:00 h nachließ, konnten die Bereitschaften gegen 23:00 h aufgehoben werden.
Personen wurden bei den Einsätzen nicht verletzt. Die Sachschäden werden insgesamt mit bis zu 50.000 Euro geschätzt.
Fotos vom Sturm in der digitalen Pressemappe der Polizeiinspektion Stade.
ich zeig euch jetzt mal anhand von 2 Karten warum es bei uns nicht zum vorhergesagten Orkan gekommen ist.
Beide Karten zeigen die Sturmsituation wie sie bei uns am Donnerstag um 18 Uhr sein soll.
Auf der ersten Karte seht ihr eine GFS Modellvorhersage von Donnerstag 0 Uhr. Dort ist deutlich die dichte Drängung der Isobaren bei uns zu erkennen. Die orange Färbung vor unserer Küste bedeutet im Mittel Stärke 10 BFT. Je dichter die Isobaren desto stärker der Wind.
Auf der zweiten Karte ist ein GFS Modell von Donnerstag 18 Uhr zu sehen. Es zeigt die tatsächliche Situation bei uns im 18 Uhr. Wie ihr erkennen könnt ist die orange Färbung verschwunden. Also kein Sturm. Auch ist die dichte Drängung der Isobaren bei uns nicht mehr so vorhanden. Die dichte Drängung befindet sich über Mittel- und Süddeutschland wo der Sturm am heftigsten getobt hat. Ausserdem ist das Tief später nach Südosten abgezogen wodurch es am frühen Abend die überraschende Windabschwächung über der Nordsee gab und dadurch die Sturmflut ausgeblieben ist. Es ist schneller gezogen als erwartet wurde.
Tja, das Wetter lässt sich halt auch mit den besten Superrechnern nicht immer so vorhersagen wie man es sich wünscht. Es macht halt immer was es will und ist auch in den letzten Stunden noch für Überraschungen gut.
In Antwort auf:Tja, das Wetter lässt sich halt auch mit den besten Superrechnern nicht immer so vorhersagen wie man es sich wünscht. Es macht halt immer was es will und ist auch in den letzten Stunden noch für Überraschungen gut.
Wenn es so wie dieses mal zu unserem Vorteil abweicht ist es ja ok.
Schlechter wird es wenn man harmlosen Sturm vorhersagt und der entwickelt sich plötzlich und unerwartet zum heftigen Orkan. Blaulicht
In Antwort auf:19.01.2007 - 14:45 Uhr, Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Berlin (ots) - Von gespannt bis normal reicht die erste Bilanz, die sich nach dem Orkan "Kyrill" in den deutschen Feuerwehren abzeichnet. "Bundesweit wurde uns von fast 70.000 Einsätzen berichtet", erklärt Rudolf Römer, stellvertretender Bundesgeschäftsführer des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Bei rund 100.000 eingesetzten Feuerwehrkräften gab es zwei Todesopfer zu beklagen. Hinzu kommen mindestens 30 verletzte Feuerwehrangehörige - darunter etwa ein Berufsfeuerwehrmann in Dresden, der Kopfverletzungen davontrug. In Berlin verzeichneten die in Ausnahmezustand versetzten Feuerwehren über 1.100 Einsätze. Da am neuen Hauptbahnhof ein Stahlträger abgestürzt war, wurde das komplette Gebäude für die Untersuchung gesperrt. Im Nah- und Fernverkehr kam es dadurch zu Störungen. In Dresden wurde bei etwa 430 Einsätzen zudem ein weiterer Freiwilliger Feuerwehrmann leicht verletzt.
In Nordrhein-Westfalen gab es nach Angaben des Innenministeriums bis zum frühen Vormittag 26.672 Feuerwehreinsätze. Pressesprecher Rainer Suttrop berichtet für die Feuerwehr Dortmund von technischer Hilfe bei 1.482 Einsätzen. "Besonders hervorzuheben ist die Hilfe der Bundeswehr mit drei Kranwagen des Instandsetzungsbataillons", resümiert er. "Die Orkanböen deckten das Flachdach eines Mehrfamilienhauses ab; 32 Wohnungen wurden evakuiert. Auch zwei Dachstühle hielten der Windlast nicht stand und brachen zusammen", so Suttrop. Hinzu kamen Bäume auf einer Freileitung und einem Gastank sowie ein -vermutlich nicht sturmbedingter- Dachstuhlbrand.
Köln: Holzplatten im Museum / Ankerketten bei Rhein-Partyschiff gerissen
In Köln gab es 758 Einsätze, darunter einen Kran, der auf den Neubau einer Schule fiel: "In der Spitzenzeit gegen 19 Uhr gingen in der Leitstelle innerhalb von 15 Minuten 1.400 Anrufe ein", erklärt Pressesprecher Daniel Leupold. Am Roncalliplatz flogen Holzplatten in das Römisch-Germanische Museum; am Rhein musste ein Partyschiff gesichert werden, nachdem zwei Ankerketten gerissen waren.
Für Bayern bilanziert Alfons Weinzierl, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes, rund 20.000 Einsätze, bei denen über 75.000 ehrenamtliche Kräfte Hilfe leisteten. Nachdem der Sturm einen Dachstuhl angehoben hatte, musste auch in München ein Mehrfamilienhaus evakuiert werden. "Insgesamt hatten wir bislang rund 700 Einsätze", sagt Stefan Grad, Pressesprecher der Feuerwehr München.
Hannover/Nürnberg: Über 1.000 Flug- und Bahnreisende betreut
Durch den Sturm kamen auch viele Flug- und Bahnreisenden nicht mehr an ihren Zielort: Allein in Hannover und Nürnberg wurden über 1.000 Reisende von Feuerwehr und Rettungsdienst betreut sowie teils in Notunterkünften untergebracht. Während die Feuerwehr Hannover insgesamt etwa 500 Einsätze abarbeitete, wurden die Einsatzkräfte in Nürnberg insgesamt etwa 230 Mal aktiv.
In Hamburg wurden die Feuerwehrmänner und -frauen bis in die frühen Morgenstunden zu 458 Einsätzen gerufen; besonders hervorzuheben sind hierbei diverse Störungen des Bahnverkehrs durch Bäume, das zu zwei Dritteln abgedeckte Dach eines Wohn-Geschäftshauses sowie das teils abgelöste Kupferdach der Hammer Kirche. Die letztere Einsatzstelle konnte erst abgearbeitet werden, nachdem der Orkan nachgelassen hatte; zunächst sperrte die Polizei den Bereich großflächig ab. Vor allem überflutete Straßen und vollgelaufene Keller forderten in etwa 1.000 Fällen den Einsatz der Feuerwehren in Schleswig-Holstein, so der Landesfeuerwehrverband.
Nur 28 sturmbedingte Einsätze in Stuttgart
Keine besonderen Ereignisse verzeichneten die Feuerwehren in Gelsenkirchen (490 Einsätze), Frankfurt (300 Einsätze), Leipzig (140 Einsätze) und Kaiserslautern (102 Einsätze). Der Stuttgarter Feuerwehr-Pressesprecher Guido Thimm hatte mit lediglich 28 sturmbedingten Einsätzen eine "erfreulich niedrige" Bilanz zu vermelden.
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sönke Jacobs Telefon: 030-28 88 48 800 Fax: 030-28 88 48 809 dfv.berlin@dfv.org